Ist es wegen des vielen Kiffens? SBB sammelt pro Monat zwei Armeewaffen von vergesslichen Rekruten ein
Der durchschnittliche Pendler lässt täglich unzählige Gegenstände im Zug oder Tram liegen: Mützen, Schirme, Schlüssel. Dass er jedoch eine Schusswaffe vergessen sollte, dürfte eher selten vorkommen. Bei den Angehörigen des Schweizer Militärs hingegen soll dies kein Einzelfall darstellen.
Wie der «Blick» unter Berufung auf die Schweizer Offizierszeitschrift ASMZ schreibt, habe die Transportpolizei der SBB alleine «an den ersten neun Montagen des vergangenen Jahres» 18 «vergessene Waffen» eingesammelt.
Politiker zeigen sich verwundert bis erschrocken ob der Vergesslichkeit der Schweizer Militärangehörigen. Nationalrätin und Sicherheitspolitikerin Chantal Galladé (SP) fordert angesichts der publizierten Zahlen ein Verbot der Heimabgabe. Auch SVP-Nationalrat Thomas Hurter reagiert mit Unverständnis. Hurter relativiert aber: «Wenn man die 18 Waffen in Bezug nur schon zu den rund 15'000 Rekruten setzt, die pro Jahr einrücken, ist die Anzahl relativ klein.»
Weitere Zahlen der Militärpolizei zum Zeitraum Januar bis September 2015:
- 242 «Zwischenfälle» mit Waffen und Munition
- 13 militärische Verkehrsunfälle: Drei Tote und 55 Verletzte
- 546 Fälle «von Konsum oder Besitz» im Zusammenhang mit Drogen – ob die liegengelassenen Armeewaffen damit zusammenhängen, verrät die Statistik leider nicht
(wst)