Die Offensive zur Frauenförderung in der Armee scheint Früchte zu tragen: Die Zahl der neuen Rekrutinnen hat sich im letzten Jahr stark erhöht.
Noch nie hätten so viele Frauen rekrutiert werden können, teilte die Armee am Montag mit. Insgesamt hatten im letzten Jahr 727 Frauen Interesse an der Rekrutenschule angemeldet. 546 von ihnen wurde nach der Aushebung eine Funktion in der Armee zugeteilt. Das sind 63.2 Prozent mehr als noch vor einem Jahr.
Weitere 122 Frauen seien in den Zivilschutz und den Rotkreuzdienst eingeteilt worden. Die Tauglichkeit bei den Frauen liege wie bei den Männern bei rund 81 Prozent. 98 Frauen wurden ausserdem für den friedensfördernden Einsatz empfohlen.
Wegen der Corona-Pandemie konnten die Rekrutierungen in den sechs Zentren bis im Juni 2021 nur «in angepasster Form und mit einer reduzierten Anzahl» Personen pro Tag durchgeführt werden. Trotzdem hätten sich für die RS-Starts im Sommer 2021 und im Winter 2022 genügend Rekruten gefunden.
Von den 31'246 stellungspflichtigen jungen Männern wurden im letzten Jahr 22'643 als militärdiensttauglich erklärt und der Armee zugeteilt. Weitere 2665 kommen in den Zivilschutz.
5938 oder 19 Prozent wurden als «medizinisch untauglich» beurteilt. Dieses Verdikt könne körperliche, psychische oder gemischte Ursachen haben. Die Militärdiensttauglichkeit habe sich bei rund 72.5 Prozent stabilisiert, hiess es. Auch die Tauglichkeit für den Zivilschutz liege wie im Vorjahr bei 8.5 Prozent.
Im Rahmen der Personensicherheitsprüfung sei für 258 Stellungspflichtige eine sogenannte Risikoerklärung erlassen worden. Damit wolle die Armee verhindern, dass Personen eine Waffe erhalten, die ein Risiko für sich oder andere darstellen könnten. (aeg/sda)
Ein Fortbestehen dieser diskriminierenden Regelungen ist nicht mit dem Streben nach Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern vereinbar.