VBS-Chefin Viola Amherd plant einen Quantensprung. Für künftige Friedensmissionen im Ausland prüft die Luftwaffe erstmals in der Geschichte der Schweizer Armee, schwere Transporthelikopter zu beschaffen. Das VBS hat das entsprechende Vorhaben in die mittelfristige Rüstungsplanung aufgenommen. «Ab der zweiten Hälfte des Jahrzehnts wird die Ablösung eines Teils der Flotte der Transporthelikopter aktuell, allenfalls teilweise durch schwere Transporthelikopter», bestätigt VBS-Sprecher Lorenz Frischknecht einen Bericht der NZZ am Sonntag.
Noch offen ist, wie viele Helikopter beschafft werden und wie diese ausgerüstet respektive zum Selbstschutz bewaffnet werden sollen. Derzeit verfügt die Luftwaffe über 25 mittelgrosse Transporthelis vom Typ Super-Puma und Cougar. Die neuen Hubschrauber sollen einen Teil der Super-Puma ersetzen, die über 30 Jahre auf dem Buckel haben.
Aktuell sind nur zwei valable, schwere Transporthelikopter auf dem Markt. Beide stammen aus amerikanischer Produktion:
Ob in Afghanistan oder auf dem Balkan: Seit 1966 fliegen die CH-47 Chinook Einsätze rund um den Globus. Hersteller Boeing hat den 30 Meter langen Helikopter mit seinen charakteristischen Tandem-Rotoren laufend modernisiert. In Europa fliegt der Chinook etwa für die italienische, griechische, deutsche, spanische, britische oder holländische Luftwaffe. Der CH-47 verfügt über eine Nutzlast von 12 Tonnen. Der Preis liegt über 100 Millionen Dollar pro Stück.
Ebenfalls aus den 1960er-Jahren stammt die Ursprungsversion des Grosshelis Sikorsky CH-53. In der neusten Version hat der Hersteller den «King Stallion» mit neuen Triebwerken und einer grösseren Kabine ausgerüstet, die bis 55 Soldaten aufnehmen kann. Der Stückpreis beläuft sich auf über 130 Mio. Dollar. Jüngst hat die israelische Luftwaffe 25 CH-53K gekauft.
Auf eine Beschaffung von neuen Grosshelikoptern verzichtet vorerst hingegen Deutschland. Die Bundeswehr hat im September 2020 eine Ausschreibung für 45 bis 60 Grosshelikopter abgebrochen, weil sie sich mit den beiden US-Anbietern nicht über den Preis einigen konnte. Ursprünglich wollte die Bundeswehr die Maschinen «ab Stange» kaufen. Aus diversen Gründen war dies nicht möglich, weshalb der Preis stark anstieg.
Für die Schweizer Armee dürften ebenfalls die beiden US-Helis im Fokus stehen. Zur möglichen Typenevaluation macht das VBS derzeit keine Angaben. Dazu sei es noch zu früh, heisst es.
In erster Linie wären die Grosshelikopter für internationale Friedensmissionen vorgesehen. Ob in Mali oder dem Balkan: Bei den Hilfsmissionen sind besonders Luftaufklärung und Lufttransport gefragt. Der Bundesrat will, dass die Schweiz bei ihren Einsätzen in der militärischen Friedensförderung künftig noch stärker «auf qualitativ hochwertige Beiträge» setzt.
Dieser Plan ist die logische Folge einer Weiterentwicklung, die Verteidigungsministerin Viola Amherd bereits im letzten Jahr angestossen hat. In ihrem Auftrag untersuchten interne Experten damals, wie sich die Schweiz stärker und effektiver aninternationalen Friedenseinsätzen unter dem Mandat der Uno oder auch der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) beteiligen könnte. Bei diesen Missionen sind oft Lufttransporte für Personal und Güter Mangelware.
Denn mit den vorhandenen, mittelschweren Transporthelikoptern vom Typ Superpuma/Cougar sind solche Einsätze kaum zu realisieren, wie es im Bericht (2015) «Option Grossraumhelikopter für die Armee» des Bundesrates heisst:
Die Grosshelikopter kämen natürlich auch in der Schweiz zum Einsatz. Hier könnten Grossraumhelikopter beispielsweise «den Lufttransport in und die Evakuation aus Bergregionen gewährleisten, wo diese auf dem Landweg nicht mehr zu erreichen sind», steht im Bericht des Bundesrates. Weiter könnten Grosshelikopter bei einem Störfall Notfallmaterial zu Atomkraftwerken fliegen. «Diese Aufgabe können die heute vorhandenen Helikopter nur teilweise erfüllen», stellt das VBS fest.
Im Bericht von 2015 geht der Bundesrat davon aus, dass mindestens sechs Grosshelikopter beschafft werden müssen. Laut einer ersten groben Schätzung beliefen sich die Kosten dafür auf mindestens 500 Millionen Franken. Wie das Beispiel Deutschland zeigt, sind solche Schätzungen jedoch mit grosser Vorsicht zu geniessen.
Die Beschaffung in Deutschland ist keine Referenz, dort wollte man eine vollständige Unabhängigkeit vom Lieferanten (Support also komplett durch die eigene industrie), was die Ursache für die absurden preise war.
Niederlande, Italien, usw zeigen, dass eine eine Beschaffung solcher Hubschrauber problemlos in-time/in-Budget geht, wenn man auf Goldrand verzichtet.
Ernsthaft:
Ja, ist sinnvoll. Florako ist gefloppt, der Minenwerfer 16 schiesst nur bei Schönwetter und im Bogen (Direktschuss gibts neuerdings ja auch nicht mehr), die Renovation des Lieferwagens Duro ist teurer als ein Neukauf, Drohnen sind auch gefloppt...
Einfach ab Stange kaufen. Bitte
NEiN, kein Swiss-Finisch mehr, jetzt längts!! (Siehe oben)
Bin dabei, gute Idee mit dem Helfen weltweit.