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Nahost Ticker: Die aktuellsten News zu Israel und Gaza live

Gaza-Gipfel mit Trump und al-Sisi geplant +++ 81 tote Palästinenser geborgen, sagt Hamas

Die wichtigsten Ereignisse im Nahen Osten in der Übersicht, fortlaufend aktualisiert.
10.10.2025, 20:4411.10.2025, 15:55
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15:51
Gaza-Gipfel in Ägypten geplant mit Trump und al-Sisi
Nach dem Durchbruch in den Gaza-Verhandlungen ist ein internationales Gipfeltreffen im ägyptischen Scharm el Scheich geplant. Den Vorsitz sollen dabei US-Präsident Donald Trump und Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi haben, wie das Aussenministerium in Kairo mitteilte. Die Aussenminister beider Länder, Marco Rubio und Badr Abdel-Atti, hätten in einem Telefonat die Vorbereitungen dazu besprochen. Ein Tag für das Gipfeltreffen wurde nicht genannt.


Der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi.

Trump hat angekündigt, dass er am Sonntag zu einer Reise nach Ägypten und Israel aufbrechen wolle. In Ägypten will er nach eigenen Worten an einer «offiziellen Unterzeichnung» des Abkommens zwischen Israel und der islamistischen Hamas teilnehmen, zudem will er in Israel eine Rede vor dem israelischen Parlament halten. Am Dienstagabend will Trump voraussichtlich in die USA zurückkehren.

Erwartet wird in Ägypten unter anderem eine mögliche Teilnahme des deutschen Bundeskanzlers Friedrich Merz, den al-Sisi zu einer Zeremonie anlässlich der Einigung nach Ägypten eingeladen hat. Aus deutschen Regierungskreisen hiess es, der Kanzler habe die Einladung dankend entgegengenommen. Offiziell bestätigt wurde eine Reise des Kanzlers bisher aber nicht. (sda/dpa)
20:41
81 tote Palästinenser geborgen – sagt Hamas
Seit dem Inkrafttreten einer Waffenruhe im Gaza-Krieg hat der von der Hamas kontrollierte Zivilschutz im Gazastreifen eigenen Angaben zufolge etliche Leichen geborgen. Helfer hätten 81 Tote unter Trümmern hervorgeholt, teilte ein Sprecher der Organisation mit. Demnach wurden allein in der Stadt Gaza die sterblichen Überreste von 73 Palästinensern geborgen.

Es war zunächst unklar, wann genau die Menschen ums Leben kamen. Auch über ihre Identität wurde zunächst nichts bekannt. Laut dem Sprecher könnten noch Tausende Leichen verschüttet sein. Die Angaben liessen sich allesamt zunächst nicht unabhängig verifizieren. Der Gazastreifen ist während des Kriegs grossflächig zerstört worden. (sda/dpa)
19:45
Ärzte ohne Grenzen: «Massive Ausweitung von Hilfsgütern nötig»
Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen fordert nach Beginn der Waffenruhe im Gaza-Krieg eine massive Ausweitung der Einfuhr von Hilfsgütern in den abgesperrten Küstenstreifen. Die israelischen Behörden müssten «einen ausreichenden und ungehinderten Fluss humanitärer Hilfe» ermöglichen, hiess es in einer am Abend veröffentlichten Mitteilung. Darüber hinaus müssten Evakuierungen von Patienten und Patientinnen genehmigt werden, die dringend fachärztliche Versorgung benötigten.

«Der Waffenstillstand muss jetzt mit einer sofortigen, massiven und nachhaltigen Ausweitung der Hilfe im Gazastreifen, einschliesslich des Nordens, einhergehen», hiess es. Die Organisation wies darauf hin, das Leiden der Menschen im Gazastreifen sei nicht beendet: «Die erschöpften und hungernden Menschen in Gaza müssen in den Trümmern ihrer ehemaligen Häuser überleben und stehen vor enormen medizinischen, psychologischen und materiellen Herausforderungen

Im Gazastreifen bestehe dringender Bedarf an den grundlegendsten Gütern: medizinischer Ausrüstung, Medikamenten, Nahrungsmitteln, Wasser, Treibstoff und angemessenen Unterkünften, hiess es weiter. Die Mehrheit der Menschen sehe ohne Dach über dem Kopf dem nahenden Winter entgegen, mahnte die Hilfsorganisation.

19:12
Merz reist zu Friedensfeier nach Ägypten
Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi hat Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) zu einer feierlichen Zeremonie anlässlich der Einigung auf eine Waffenruhe im Gazastreifen eingeladen. Wie das Präsidialamt in Kairo mitteilte, sprachen die beiden am Telefon über die Details des von US-Präsident Donald Trump vorgelegten Friedensplans für den Küstenstreifen.

Wann die Zeremonie stattfinden soll, war zunächst unklar. US-Präsident Donald Trump hatte kürzlich gesagt, er werde nach Ägypten reisen, um an einer «offiziellen Unterzeichnung» des Abkommens zwischen Israel und der islamistischen Hamas teilzunehmen. Eigenen Angaben zufolge will er am Sonntag zu einer Reise in den Nahen Osten aufbrechen. (sda(dpa)
17:17
36 Verletzte bei Siedlerangriffen im Westjordanland
Bei Angriffen israelischer Siedler im Norden des Westjordanlands sind nach palästinensischen Angaben Dutzende Menschen verletzt worden. Laut dem palästinensischen Gesundheitsministerium in Ramallah wurden insgesamt 36 Palästinenser behandelt.

Siedler hätten in mehreren Ortschaften in der Nähe der Stadt Nablus Menschen bei der Olivenernte angegriffen, berichteten palästinensische Medien. Israels Armee sagte auf Anfrage, sie gehe den Berichten nach.

Palästinensischen Berichten zufolge wurden die meisten Menschen durch Schläge verletzt, zwei Personen durch scharfe Munition. Unter den Opfern sollen demnach auch zwei palästinensische Journalisten sein, die über einen der Angriffe berichtet hätten. Siedler steckten demnach auch mehrere Autos in Brand.

Die Lage im besetzten Westjordanland hat sich seit dem Massaker der islamistischen Hamas in Israel am 7. Oktober 2023 und dem dadurch ausgelösten Gaza-Krieg verschärft. Seitdem wurden dort nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums bei israelischen Militäreinsätzen, bewaffneten Auseinandersetzungen und Anschlägen Hunderte Palästinenser getötet.
(sda/dpa)
14:54
Tausende strömen zurück nach Gaza-Stadt
Videos zeigen, wie tausende Palästinenser nach dem Rückzug der israelischen Armee auf einer Küstenstrasse in Richtung Norden aufbrechen.

Das israelische Militär gab in einer Erklärung auf Arabisch die Wiedereröffnung der Rashid Road und der Salah-Al-Din-Road, der Hauptverbindungsstrasse zwischen Norden und Süden des Palästinensergebiets, bekannt.
11:33
Feuerpause in Kraft
Die Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Hamas ist seit 11.00 Uhr (Schweizerzeit) in Kraft. Das teilte ein Militärsprecher mit. (sda)
9:42
Pakistanische Luftangriffe in Kabul
In der afghanischen Hauptstadt Kabul hat es nach Angaben von pakistanischen Geheimdienstkreisen zwei Luftangriffe durch Pakistan gegeben.

Die Drohnenangriffe seien am späten Donnerstagabend (Ortszeit) auf ein Auto und ein Gästehaus durchgeführt worden, hiess es weiter.

Die in Afghanistan herrschenden Taliban sprachen von einer Explosion ohne sich zunächst öffentlich zu möglichen Ursachen zu äussern. «In der Stadt Kabul war eine Explosion zu hören», schrieb Taliban-Sprecher Sabihullah Mudschahid auf X. Die Ermittlungen liefen, Berichten zu Schäden gäbe es keine. Der afghanische Nachrichtensender Tolonews sprach von schweren Explosionen und Drohnengeräuschen.

Der ehemalige US-Sondergesandte für Afghanistan, Zalmay Khalilzad, sprach ebenfalls von Angriffen durch Islamabad. «Die heutigen pakistanischen Angriffe auf die afghanische Hauptstadt stellen eine massive Eskalation dar und bergen grosse Risiken», schrieb er auf der Online-Plattform X.

Pakistan hat seit der erneuten Machtübernahme der Taliban im August 2021 mehrere Luftangriffe im Nachbarland durchgeführt, diese zielten bisher jedoch nicht auf die Hauptstadt. (sda/dpa)

9:40
Israels Truppen haben mit Rückzug aus Gaza begonnen
Die ersten israelische Truppen haben sich Medienberichten zufolge in der Nacht zu Freitag aus dem Gazastreifen zurückgezogen.

In einigen Gebieten des Küstenstreifens sei der Rückzug von Artilleriebeschuss und Luftschlägen zur Sicherung der Truppen begleitet gewesen, berichtete die «Times of Israel». Auch am Morgen dauere der Rückzug zu den im Gaza-Friedensplan vereinbarten Demarkationslinien an, während einige Truppen den Gazastreifen vollständig verlassen hätten.

Der Vereinbarung zufolge sollen sich die Truppen innerhalb von 24 Stunden nach der Zustimmung des israelischen Kabinetts zur Feuerpause zurückziehen und dann die Kontrolle über 53 Prozent des Küstenstreifens in den grenznahen Pufferzonen haben.

Vom Militär selbst gab es noch keine Informationen über den Truppenrückzug. Israelische Militärkorrespondenten posteten auf sozialen Plattformen Bilder und Videos von Panzerkolonnen beim Rückzug aus dem Gazastreifen und feiernden Soldaten. (sda/dpa)
02:37
Abkommen sieht sofortiges Kampfende in Gaza vor
Das Abkommen zwischen Israel und der islamistischen Hamas sieht laut einem Bericht des Fernsehsenders Kan ein sofortiges Ende des Gaza-Kriegs nach der – inzwischen erfolgten – Zustimmung der israelischen Regierung vor. Alle militärischen Einsätze, einschliesslich Luftangriffen und Artilleriebeschuss sowie gezielter Operationen, seien einzustellen, heisst es in dem unterzeichneten Abkommen, das Kan auf der Plattform X veröffentlichte. Zudem sind demnach unverzüglich Hilfslieferungen in den Gazastreifen zu bringen.

Das israelische Kabinett hatte dem Abkommen in der Nacht auf Freitag zugestimmt. Innerhalb von 24 Stunden sollen sich die Streitkräfte demnach auf eine vereinbarte Linie zurückziehen. Das Militär werde nicht in geräumte Gebiete zurückkehren, solange sich die Hamas an das Abkommen halte.

Innerhalb von 72 Stunden nach dem Rückzug der israelischen Streitkräfte sollen alle lebenden Verschleppten im Gazastreifen freigelassen und die Leichen toter Geiseln übergeben werden. Im gleichen Zeitraum muss die Hamas demnach Informationen über die sterblichen Überreste toter Geiseln teilen, deren Verbleib unklar ist.

Parallel wird Israel laut dem Abkommen palästinensische Gefangene freilassen. Der Austausch soll ohne öffentliche Zeremonie und ohne anwesende Medienvertreter vom Internationalen Komitee vom Roten Kreuz organisiert werden. (sda/dpa)

00:37
Israels Regierung stimmt Gaza-Abkommen mit Hamas zu
Nach dem Durchbruch bei den Verhandlungen über eine Beilegung des Gaza-Kriegs hat auch das israelische Kabinett dem Abkommen mit der islamistischen Hamas zugestimmt. Das teilte das Büro von Regierungschef Benjamin Netanjahu nach einer mehrstündigen Sitzung in der Nacht zu Freitag mit. Trotz des Widerstands einiger rechtsextremer Regierungsmitglieder war mit dem Mehrheitsbeschluss des Kabinetts gerechnet worden. Zuvor hatte sich bereits das israelische Sicherheitskabinett zu Beratungen getroffen.

Israel und die Hamas hatten bei indirekten Gesprächen im ägyptischen Küstenort Scharm el Scheich eine Einigung über die erste Phase des jüngst von US-Präsident Donald Trump vorgestellten Friedensplans erzielt. Neben den Vereinigten Staaten waren auch Katar, Ägypten und die Türkei als Vermittler an den Verhandlungen beteiligt. Die Führung der Hamas erklärte den Gaza-Krieg nach dem Verhandlungsdurchbruch in Ägypten für beendet. (sda)

Das Wichtigste in Kürze

  • Anfang Juni hat Israel in einem Grossangriff auf Iran Infrastruktur zerstört und hochrangige Mitglieder des Mullah-Regimes getötet. Iran reagierte mit massivem Raketenbeschuss Israels und griff auch mit Drohnen an. Auf beiden Seiten gibt es auch zivile Opfer.
  • Die USA griffen in den Krieg ein und attackierten drei iranische Atomanlagen. Der Angriff galt dem iranischen Atomprogramm, das dadurch einen wohl deutlichen Rückschlag erlitt.
  • Irans Streitkräfte reagierten mit einer symbolischen Vergeltungsaktion und schossen Raketen auf einen grossen US-Stützpunkt in Katar. Allerdings warnte das iranische Militär die USA vor, weshalb es zu keinen Todesopfern und nur geringen Schäden kam.
  • US-Präsident Trump drängte danach auf Frieden. Nach Tagen der Unsicherheit trat eine Waffenruhe zwischen Israel und Iran in Kraft – bislang hält sie.
  • Dennoch bleibt die Lage im Nahen und Mittleren Osten angespannt. Israel greift ununterbrochen in Gaza an, die internationale Kritik nimmt zu. Zudem kam es auch in Syrien zu Konflikten, wo sich Regierungstruppen, drusische Milizen und Beduinen Gefechte lieferten.
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