Die China Railway Rolling Stock Corporation, kurz CRRC, ist der grösste Schienenfahrzeughersteller und einer der grössten Industriekonzerne der Welt. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Peking hat an der InnoTrans 2024 in Berlin, einer seit 1996 alle zwei Jahre im September stattfindende internationale Fachmesse für Bahn- und Verkehrstechnik, seinen neusten Hochgeschwindigkeitszug vorgestellt. Das Spezielle daran: Der «CINOVA H₂» fährt ausschliesslich mit Wasserstoff. Im Video mehr:
Der Wasserstoff erzeugt durch eine chemische Reaktion mit Sauerstoff Elektrizität, mit der der Zug angetrieben wird. Und wie – bis zu 200 Kilometer pro Stunde bringt er auf die Schiene. Als Nebenprodukte entstehen dabei nur Wasser und Wärme, wobei beides davon wiederverwertet wird. Das bei der Wasserstoff-Brennstoffzellenreaktion entstehende Wasser werde gereinigt und wiederverwendet, um den Wasserbedarf der Fahrgäste zu decken, so ein technischer Experte von CRRC. Die Abwärme, die bei der Kühlung der Wasserstoff-Brennstoffzelle entstehe, würde im Winter zum Heizen der Klimaanlage genutzt. Bei einer geschätzten Fahrleistung von 300'000 Kilometern könnte jeder Zug den Kohlendioxidausstoss um etwa 730 Tonnen pro Jahr verringern.
Bei seinem Betriebstempo von 160 km/h hat der CINOVA H₂ mit einer Tankfüllung eine Reichweite von 1200 Kilometern – das wäre in etwa von Zürich bis Palermo auf Sizilien, Madrid in Spanien oder Dublin in Irland. In einer Komposition mit vier Wagen könne der Zug bis zu 1000 Passagiere befördern – und dies auch mit grossem Komfort, wie man in einer futuristisch anmutenden, animierten Visualisierung des Zuges sehen kann. Die Besucherinnen und Besucher an der Messe schienen dabei besonders angetan von den individuell abdunkelbaren Fenstern gewesen zu sein.
Der Zug soll kompatibel sein mit dem intelligenten Betriebs- und Wartungssystem «SmartCare» von CRRC. Dieses soll die Daten des CINOVA H₂ erfassen und umfassende intelligente Betriebs- und Wartungsdienste für den gesamten Lebenszyklus bereitstellen, heisst es. Damit könnten die Betriebssicherheit erhöht und die Wartungskosten gesenkt werden, so weiter.
Das Wasserstoffsystem sei einer strengen Sicherheitsüberprüfung unter allen Szenarien und Bedingungen unterzogen worden und verfüge über mehrere Sicherheitsschutzsysteme, wie z. B. intelligente Erkennung und Isolationsschutz, um die Sicherheit zu gewährleisten. (lzo)