Der Spott war ihr gewiss: Die Patrouille Suisse hat am Samstag das Ziel eines Überflugs um rund sechs Kilometer verfehlt. Statt über Langenbruck BL flogen die Jets der Luftwaffe über Mümliswil im Nachbarkanton Solothurn. Jetzt erklärt sich der Chefpilot Gunnar Jansen.
«Rund 20 Sekunden bevor wir in Langenbruck waren, erreichte mich die Meldung, dass ein Helikopter in unsere Sperrzone geflogen ist», so Jansen gegenüber Radio 1. Er habe dann einige Sekunden gebraucht, um die Meldung einzuordnen und zu schauen, wo sich der Helikopter genau befindet und wo der Flugweg der Patrouille durchführt. Während dieser Zeit sei die Staffel über Langenbruck hinweggeflogen.
Als er kurze Zeit später nach unten sah, präsentierte sich Jansen ein grosses weisses Festzelt. Jansen war in diesem Moment überzeugt, dass es sich um das Festgebiet von Langenbruck – das er selber noch nie gesehen hatte – handelt. Er habe dann die nächsten Überflüge auf dieses Festzelt eingeteilt.
«Ich habe erst am Boden erfahren, dass ich am falschen Ort war. Mir persönlich hat es natürlich extrem leid getan für die Leute in Langenbruck.» Und es sei natürlich ein extrem peinlicher Fehler.
In Langenbruck befand sich weder ein Speaker noch ein Kommandant am Boden, der eine Funkverbindung mit der Staffel gehabt hätte. Dies, weil es sich nur um Überflüge, nicht aber um eine ausgewachsene Flugshow gehandelt habe. Dadurch hat Jansen auch niemand vom Boden aus auf den Fehler aufmerksam machen können.
Um ein solches Malheur künftig zu verhindern, werde die Patrouille Suisse bei Überflügen in schwierigerem Gebiet einen Kommandanten mit Funkgerät am Boden postieren, der Funkverbindung mit dem Chefpiloten halten soll.
Laut Armeesprecher Reist ist der Irrtum nicht besorgniserregend. Die Flieger der Patrouille Suisse, alles Tiger F-5E, seien mit Navigationsinstrumenten bestückt, die über 40 Jahre alt seien.
«Navigiert wird mit Karte, Filzstift und auf Sicht.» GPS oder andere moderne Technik suche man in diesen Flugzeugen vergeblich. Deshalb seien die Jets auch nicht mehr für Kampfeinsätze geeignet und würden auch nicht dafür eingesetzt. «Im Ernstfall würde man damit gar keine Ziele anfliegen», sagte Reist.
(meg/mlu)
Die Geschichte ist amüsant.