Für 20 Millionen Franken kauft der Bund jährlich Schweizer Milchprodukte, die als Nahrungsmittelhilfe in Krisenregionen geliefert werden. Eine Studie zweifelt nun am Nutzen dieser Praxis.
2800 Tonnen Milchpulver und 16 Tonnen Käse schickte die Eidgenossenschaft im Jahr 2014 als Nahrungsmittelhilfe nach Afrika, Asien und Lateinamerika. Doch: Es gibt geeignetere Produkte als Milchpulver, um Mangelernährung zu bekämpfen. Zu diesem Schluss kommt eine im Auftrag des Bundes erstellte Studie der Berner Fachhochschule, aus der der «Blick» zitiert.
Demnach könnte das Geld besser investiert werden. Das Milch-Programm sei «nur schwach in die Gesamtstrategie der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) eingebunden und auch in den Zielländern wenig bekannt». Teilweise verstiessen die Milchlieferungen gar gegen Gesetze der Empfängerstaaten. Die Autoren kommen zum Schluss, dass es effizienter wäre, Geld zu schicken.
Für die Milchbauern hierzulande hat das Ergebnis keine unmittelbaren Folgen. Wie die Zeitung schreibt, sind für das Milchprogramm bis 2020 jedes Jahr Ausgaben von 20 Millionen Franken vorgesehen. Laut dem Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) wird die Umsetzung der Studienergebnisse in den nächsten vier Jahren angegangen. (kad)