Der Präsident des Islamischen Zentralrats Schweiz (IZRS), Nicolas Blancho, verurteilt die Verhaftung eines radikalen Imams im Kosovo. Am Mittwoch war Shefqet Krasniqi, Imam der Grossen Moschee in Pristina, zusammen mit drei weiteren Personen wegen Verdachts auf islamischen Extremismus verhaftet worden.
«Ich kenne Herrn Shefqet Krasniqi seit Jahren persönlich und kann mit grosser Gewissheit sagen, dass die Vorwürfe gegen ihn haltlos sind», schreibt Blancho auf der IZRS-Internetseite. Die Verhaftung des Würdenträgers sei eine Schande.
Die strenggläubigen Muslime Blancho und Krasniqi sind beide Mitglied beim internationalen Netzwerk Association des Savants Musulmans (ASM) mit einer Niederlassung in Bern, wie die «SonntagsZeitung» und der «SonntagsBlick» mit Verweis auf einen Eintrag im Handelsregister berichteten. Geld sei zwischen den beiden Vereinen keines geflossen, sagte eine IZRS-Sprecherin auf Anfrage.
Kein Verständnis erntet Blancho mit seinem Solidaritätsbekunden beim Imam von Bern, Mustafa Memeti. «Ich kenne diese Prediger», sagte Memeti in einem Interview mit der «SonntagsZeitung» über den radikalen Imam aus dem Kosovo, der auch mehrmals Vorträge in der Schweiz hielt. Dessen Botschaften seien gefährlich.
Memeti lehnt jegliche Propaganda für den Dschihadismus ab. Diese jungen Männer, die für den Islamischen Staat (IS) in den Krieg zögen, hätten psychische Probleme, sagte Memeti.
«Und trotzdem: Wir müssen diese Irren leider ernst nehmen.» Deshalb brauche es eine engere Verbindung zwischen den Behörden und den Schweizer Moscheen. (sda)