So viele Kandidaten wie noch nie haben sich 2015 für einen der 200 Sitze im Nationalrat beworben. Unter den Kandidaten, deren Wahl nun feststeht, befinden sich einige bekannte Gesichter.
Die Wahl von Blocher-Tochter Magdalena Martullo-Blocher kommt einigermassen überraschend. Martullo-Blocher ist eine politische Quereinsteigerin und im Kanton Zürich wohnhaft. Die Mehrheitsaktionärin der familieneigenen EMS-Chemie gewinnt für die SVP einen zweiten Sitz auf Kosten der GLP. Martullo-Blocher selber ist nicht überrascht über die Wahl: «Offenbar passt den Leuten die Politik, die ich mache. Es ehrt mich sehr, dass so viele Bünder so viel Vertrauen in mich setzen.»
Weltwoche-Chefredakteur Roger Köppel holte auf Anhieb einen Sitz im Nationalrat. Der Blocher-Ziehsohn ist von Listenplatz 17 ganz nach vorne gestürmt – vorbei an Parteigrössen wie Nathalie Rickli, Christoph Mörgeli und Hans Fehr. Letztere werden wohl ihren Sitz unter der Bundeshauskuppel räumen müssen.
Auch bei den Linken gibt es ein neues Gesicht im grossen Rat. Ex-Botschafter Tim Guldimann, auf Platz 10 der SP-Liste geführt, schafft den Sprung nach Bern. Der gebürtige Zürcher war über 30 Jahre lang als Diplomat für die Schweiz tätig. Mit Guldimann wird erstmals seit 56 Jahren und Traugott Wahlen wieder ein Auslandschweizer in den Nationalrat gewählt.
Erstmals seit Traugott #Wahlen 1959 wird mit @TimGuldimann (#SP) wieder ein Auslandschweizer Nationalrat #wahl15ch
— Christof Moser (@christof_moser) October 18, 2015
Vor einigen Monaten wetterte er noch gegen das angebliche Flüchtlingschaos in der Schweiz – jetzt erntet SVP-Hardliner Andreas Glarner wohl die Früchte dieser Tiraden. Der Gemeindepräsident von Oberwil-Lieli konnte sich einen von Listenplatz 10 aus ganz nach vorne an die Spitze schieben.
Mit Marcel Dobler zieht einer der Shooting-Stars der Schweizer Start-Up-Szene für die FDP in den Nationalrat. Dobler war Gründungsmitglied des Schweizer Unternehmens Digitec und heimste für sein Engagement beim Soft- und Hardware-Händler zahlreiche Preise ein. Nach der Übernahme durch Migros im Jahr 2013 verliess Dobler das Unternehmen.
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