Ein Fischer hat im Stausee Bremgarten-Zufikon, unterhalb von Rottenschwil, einen riesigen Wels an Land gezogen – mit einem «Bündeli Mistwürmer». Nur dank Erfahrung und Beharrlichkeit war der 1,9-Meter-Fang überhaupt möglich. Mit einem «Bündeli Mistwürmer» und einer Angel, deren Schnur auf zehn Kilogramm ausgelegt ist, hat sich Joachim Frank im Bereich des Stausees Bremgarten Zufikon AG ans Gewässer gestellt.
Der Fischer hoffte, einen Karpfen zu fangen. Als die Glocke an der Schnur bimmelte und Frank seinen Fang an Land zu ziehen versuchte, dachte er zuerst, der Fisch hänge an einem Baum. Angebissen hat er um etwa 22 Uhr, der Kampf dauerte rund fünf Viertelstunden. Der Wels, der dann endlich an Land war, ist gute 55 Kilogramm schwer und 1,9 Meter lang.
Es ist das grösste Exemplar, das in dieser Gegend je gefangen wurde. Der Weltrekord für einen Wels, der mit einer Rute gefangen wurde, liegt bei 2,40 Meter. Der Raubfisch ernährt sich von anderen Fischen, gelegentlich aber auch von kleinen Wasservögeln und Säugetieren.
«Ich hatte Glück, dass das Wasser an dieser Stelle tief und mit starker Unterströmung war, so wurde der Wels mit der Zeit müde», berichtet Frank. Aber auch bei ihm machten sich bald Ermüdungserscheinungen bemerkbar: «Ich musste die Rute immer wieder von einer Hand in die andere nehmen und den Arm ausschütteln, am Schluss war ich richtig übersäuert.»
Hätte der Fischer zu ruckartig gezogen, dann wäre die Rute gebrochen. Nur dank Erfahrung und Beharrlichkeit war der Fang überhaupt möglich. Wie der Wels dorthin kam, ist unklar, Frank vermutet, dass er früher, vielleicht in den 70er-Jahren, eingesetzt wurde. Das ist verboten, denn der Wels ist kein ortstypischer Fisch und ein extremer Räuber, der anderen Fischen die Laichplätze ausräumt.
(kob/Aargauer Zeitung)