Schweiz
Asylgesetz

Toter Mann in Luzerner Asylunterkunft bleibt eine Woche lang unentdeckt  

Toter Mann in Luzerner Asylunterkunft bleibt eine Woche lang unentdeckt  

12.08.2015, 09:4912.08.2015, 10:05

In einer Asyl-Notunterkunft in der Stadt Luzern ist die Leiche eines abgewiesenen Asylbewerbers rund eine Woche unentdeckt geblieben. Der Mann mittleren Alters beging Mitte Juli in seinem Einzelzimmer Suizid. Mitbewohner entdeckten den Toten wegen Verwesungsgeruchs.

Der Luzerner Asylkoordinator Ruedi Fahrni bestätigte am Mittwoch auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA Informationen der «Neuen Luzerner Zeitung».

Asylgesetz

Vor seiner Tat hatte sich der Mann bei den Behörden für ein bis zwei Wochen abgemeldet, sagte Fahrni. Darum sei er auch nicht vermisst worden.

Der betroffene Mann lebte mit Unterbrüchen während rund sieben Jahren in der Unterkunft. Weshalb er sich das Leben nahm, ist unklar. Er habe kein Schreiben hinterlassen und hatte zuvor keine Tötungsabsichten kommuniziert, sagte Fahrni.

Aus welchem Land der Mann stammt, dazu geben die Behörden keine Auskunft. In der Asylnotunterkunft am Stadtrand von Luzern leben rund 30 Personen, darunter auch Kinder. Es handelt sich um abgewiesene Asylbewerber. Diese erhalten neben Unterkunft und medizinischer Versorgung zehn Franken Nothilfe pro Tag. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Bomben auf Schweizer Bauernhäuser – das war der Grund
Am 30. April 1937 begann die Stauung des Sihlsees. Wenige Tage später bombardierte die Schweizer Fliegertruppe zu Übungszwecken zwei Bauernhäuser im Staugebiet. Das Interesse der Medien war riesig. Auch Hunderte Menschen, die wegen des neuen Sees ihr Heim verloren hatten, verfolgten das Spektakel.
Mit rund elf Quadratkilometern ist der Sihlsee bei Einsiedeln der flächenmässig grösste Stausee der Schweiz. Entsprechend viel Land wurde bei der Stauung 1937 überflutet: 45 Prozent des Bodens dienten zwar lediglich als Torf- und Streueland, immerhin 41 Prozent aber waren Wies- und Weideland. Dem See mussten zahlreiche Gebäude weichen: 93 Wohnhäuser, 124 Scheunen mit Stallungen, 13 Feldscheunen, 179 Torfhütten und 14 weitere Gebäude wie Sägereien, Kapellen oder gedeckte Brücken. Nur für rund einen Drittel der betroffenen Familien konnte am Rand des Sees mit neuen Siedlungen Ersatz geschaffen werden.
Zur Story