Die geplante Asylunterkunft im freiburgischen Giffers beunruhigt die Einwohnerinnen und Einwohner. Fast tausend Personen haben am Mittwochabend an einem Informationsanlass des Kantons teilgenommen.
Gemeindeammann Othmar Neuhaus (CVP) brachte seinerseits die Missbilligung der lokalen Behörden gegenüber dem Asyl-Projekt vor den Versammelten zum Ausdruck und warnte vor einem «Asylanten-Tsunami».
Diese Art von Projekt wecke am Anfang immer Widerstand, sagte Barbara Büschi, stellvertretende Direktorin des Staatssekretariats für Migration (SEM). Doch meist lege sich die Aufregung schnell wieder, wenn die Unterkunft erst einmal in Betrieb sei.
Die Wahl auf den Ort – das Freiburger Institut Guglera in Giffers – sei nicht willkürlich gefallen, sagte Regierungsrätin Anne-Claude Demierre. Es sei vielmehr der einzige Standort gewesen, der alle Anforderungen des Bundes erfüllt habe. Vor allem die Kapazität und die schnelle Verfügbarkeit hätten den Ausschlag gegeben.
Die Gemeindebehörden sind jedoch nicht vorgängig konsultiert worden. Sie haben am 9. Februar von Bund und Kanton vom Vorhaben erfahren.
Giffers ist der erste Standort für eines der neuen Bundesasylzentren im Rahmen der Neustrukturierung im Asylwesen. Ab 2017 sollen dort in einem Institutsgebäude bis zu 300 Asylsuchende aufgenommen werden. Die Gemeinde liegt im oberen Sensebezirk und zählt rund 1500 Einwohner. Vorgesehen ist, dass die französische Schweiz etwa 1300 der insgesamt rund 5000 erwarteten Asylsuchenden aufnimmt.
Das Institut Guglera ist ein Seminarzentrum, das unter anderem Integrations- und Förderprogramme für Jugendliche und junge Erwachsene anbietet. Das SEM erwirbt das Gebäude gemäss eigenen Angaben im Einvernehmen mit dem Kanton Freiburg. (feb/sda)
Wir sind erschüttert über die Dramen die sich in Syrien und anderswo abspielen, wir wissen dass Millionen Flüchtlinge traumatisierte und hungernd unterwegs sind. Und wenn irgendwo hundert von ihnen ein Dach geboten wird, gehts los. Mit Mahnfeuern und Treicheln und Gegröle, angefeuert immer aus der gleichen Ecke und von Leuten die wohl noch nie einen Flüchtling aus der Nähe gesehen haben. Und am Sonntag stehen sie dann in der Kirche ganz vorne.
Was für eine doppelbödige herzlose Moral.