Schweiz
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Ausländer zahlen bei Autoversicherung in der Schweiz richtig viel drauf

This photo provided by Mercedes shows the GLC. This small luxury SUVs stands out with its luxurious interior, pleasing performance and many available high-end features. (Courtesy of Mercedes-Benz via  ...
Wer aus dem Kosovo stammt und ein solches Mercedes-Modell fährt, wird von den Versicherern zur Kasse gebeten,Bild: keystone

20-jährige kosovarische Mercedes-Fahrer aus Basel zahlen am meisten Prämie fürs Auto

Autoversicherer verlangen von Ausländerinnen und Ausländern teilweise massive Prämienaufschläge. So müssen vor allem junge Staatsangehörige aus dem Kosovo, Nordmazedonien und der Türkei deutlich tiefer in die Tasche greifen als Schweizer.
20.08.2024, 04:5820.08.2024, 09:42
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Den grössten Prämienunterschied in einer vom Vergleichsdienst Comparis am Dienstag veröffentlichen Erhebung gibt es bei 20-jährigen Kosovaren in der Stadt Basel, die einen Mercedes-Benz GLC fahren. Hier betrage der Prämienzuschlag im Schnitt 74,4 Prozent. An zweiter Stelle folgten die Nordmazedonier (73,6 Prozent) und Türken (72,9 Prozent) – ebenfalls in Basel und mit einem Mercedes-Benz.

Die Nationalität sei bei den Versicherern ein wichtiges Kriterium, um die Wahrscheinlichkeit eines Schadenseintritts zu berechnen, schreibt Comparis. Neben der Nationalität seien etwa Alter, Wohnort, Geschlecht oder Fahrerfahrung ausschlaggebend für die Prämienhöhe. Die Ungleichbehandlung aufgrund der Nationalität ist in der Schweiz erlaubt – im Gegensatz etwa zur EU.

«Gerade junge Ausländer, die teure Autos fahren, müssen bei der Autoversicherung mit hohen Zuschlägen rechnen», sagt Comparis-Experte Adi Koleci. Und auch bei den Leistungen gebe es Unterschiede. Denn viele Versicherer würden Junglenkern zusätzlich einen höheren Selbstbehalt aufzwingen als erfahrenen Lenkern.

Für erfahrene Lenker sind die Ausländerzuschläge zwar tiefer als für Junglenker, aber laut der Erhebung dennoch hoch. Ein 42-jähriger Kosovare zahlt in der Stadt Zürich 54,8 Prozent mehr als ein Schweizer. Bei einem Nordmazedonier beträgt der Aufschlag 54,7 Prozent. Und ein Türke zahlt 53,7 Prozent mehr (alle mit einem Mercedes-Benz GLC) für eine Vollkaskoversicherung.

Auch Schweizer erhalten im übrigen manchmal einen Prämienaufschlag. So zahlen deutsche Lenker teils weniger als Schweizer. In St.Gallen und Biel bezahlt etwa ein erfahrener deutscher Lenker mit einem Škoda Octavia etwa 1 Prozent weniger als ein Schweizer.

Comparis verglich in der Erhebung die Versicherungsprämien von neun Nationalitäten für verschiedene Fahrzeuge und unterschiedliche Fahrerprofile.

(sda/awp)

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158 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Suppenlöffel
20.08.2024 05:17registriert April 2022
Als Prämienzahler zähle ich darauf, dass die Prämie korrekt nach Wahrscheinlichkeit berechnet wird. Ich hätte keine Lust, fremdes Risiko zu bezahlen. Also alles korrekt so.
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Kapitän Haddock
20.08.2024 06:04registriert Oktober 2017
Und wo ist dabei jetzt das Problem? Warum sollte jemand, der ein solch teures geborgtes Auto fährt, nicht entsprechend dem Risiko zur Kasse gebeten werden? Oder will jemand behaupten, 20-jährige Kosovaren KAUFEN sich so einen Schlitten? Die sind im entsprechenden Klientel zu 99% oder mehr geleast. Und wir reden hier natürlich von der PS-starken Coupé-Version, was anderes kommt denen ja nicht ins Haus.
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Callao
20.08.2024 06:12registriert April 2020
Rechtlich korrekt Anwendung des Verursacherprinzips durch die Versicherer.
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