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So will der Bundesrat gegen Auto-Poser vorgehen

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Den Motor aufheulen lassen? Der Bundesrat will dies nun ausdrücklich verbieten.Bild: KEYSTONE

So will der Bundesrat gegen Auto-Poser vorgehen

16.10.2024, 13:2016.10.2024, 13:30
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Der Bundesrat sagt Auto-Posern den Kampf an: Unnötiger Lärm von Auspuffanlagen soll ab dem nächsten Jahr ausdrücklich verboten werden. Die Landesregierung hat unter anderem die sogenannten «Pop and Bang»-Knalle in die Liste der «zu vermeidenden Geräusche» aufgenommen.

Die Knallgeräusche werden in der Tuning-Szene durch Fehlzündungen, durch die Wahl eines entsprechenden Sportmodus, durch unnötiges Schalten oder durch abrupte Gaswegnahme ausgelöst. Dieser Lärm sei besonders laut und störend, teilte der Bundesrat am Mittwoch mit.

Er habe deren Verbot deshalb in die Verkehrsregelnverordnung aufgenommen. Die Anpassung erfolgte im Rahmen der Umsetzung einer Motion aus dem Nationalrat. Zudem will der Bundesrat die bestehenden Sanktionen verschärfen und die Busse «für das unnötige Laufenlassen des Motors» von 60 auf 80 Franken erhöhen.

Vorläufig noch keine Lärmblitzer

Die Einführung von sogenannten Lärmblitzern hingegen wird verschoben. Zwar sei ein Pilotprojekt in Genf erfolgreich verlaufen, und die getesteten Lärmblitzer hätten laute Fahrzeuge erfolgreich identifizieren können, heisst es.

Die Schaffung der rechtlichen Grundlagen sei jedoch «mit Herausforderungen verbunden». Dazu gehörten vor allem unterschiedliche gesetzliche Lärmgrenzwerte je nach Alter der Fahrzeuge, der Fahrzeugkategorie und das Fehlen einer Lärmanzeige im Fahrzeug. Letztere wäre nämlich notwendig, um die Überschreitung eines Grenzwerts erkennen zu können.

Der Bundesrat will deshalb die Machbarkeit der Einführung von Lärmblitzern weiter abklären. Erst danach will er einen allfälligen Auftrag zur Schaffung von Rechtsgrundlagen erteilen.

Ein Versuch mit Lärmblitzern ist auch in Zürich geplant, wie im Juli bekannt wurde. Auch das Stadtparlament verlangte einen Versuch mit den Geräten. Allerdings war noch offen, wann die ersten Geräte installiert würden.

Petition der Lärmliga

Erst im August hatte die Lärmliga eine Petition mit fast 20'000 Unterschriften für die landesweite Installation von Lärmblitzern eingereicht. Diese Geräte seien technisch möglich und sinnvoll.

Gabriela Suter, Nationalraetin SP-AG und Praesidentin Laermliga, 3. von rechts, und Unterstuetzer und Unterstuetzerinnen halten die Schachteln mit den gesammelten 19420 Unterschriften hoch, bei der Ue ...
Die Lärmliga reicht ihre Petition in Bern ein.Bild: keystone

Wer mit einem Fahrzeug vermeidbaren Lärm verursache, könne zwar heute mit einer Busse bestraft werden. Doch für ständige Kontrollen brauche die Polizei Hilfe. Lärmblitzer könnten dazu führen, dass die geltenden Gesetze besser eingehalten werden. (leo/sda)

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68 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Die Quittung
16.10.2024 13:53registriert Juli 2024
Das ganze tuning und gestalten der Autos macht ja bei Need for Speed mega Laune, ist aber innerorts nur sinnfrei und störend. Damit straft man sicher nicht die falschen.
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chris-swiss
16.10.2024 17:18registriert November 2022
Ich begrüsse jede Massnahme, die zur Reduzierung des Lärms durch sogenannte Autoposer führt. Lärm zu verursachen, ist kein Menschenrecht, sondern für mich ist ein Menschrecht, nicht unter übermässigem Lärm leiden zu müssen. Wer mit seiner Karre unbedingt Lärm erzeugen möchte, weil er nicht anders kann, soll das an einem Ort tun, wo er andere Menschen nicht stört. Ich finde, das ist nicht zuviel verlangt!
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Toastface Chillah
16.10.2024 14:12registriert September 2016
Die Schaffung der rechtlichen Grundlagen [anm. Für Lärmblitzer] sei jedoch «mit Herausforderungen verbunden». Dazu gehörten [...] das Fehlen einer Lärmanzeige im Fahrzeug. Letztere wäre nämlich notwendig, um die Überschreitung eines Grenzwerts erkennen zu können.

Da verstehe ich die Logik bzw. Die Anforderung nicht ganz. Mein Auto verfügt auch nicht über eine integrierte Waage und Gewichtsanzeige, und trotzdem muss als Fahrzeugführer selber abschätzen können, ob ich überladen bin oder ob ich noch fahren darf.
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