Sie gehören zu den angesagtesten Musikern im deutschsprachigen Raum: RAF Camora und Bonez MC. Entsprechend gross war die Enttäuschung bei den Fans, als ihr Konzert vom Samstag in der St. Jakobshalle abgesagt wurde. Besonders verärgert dürften sie über die Kurzfristigkeit der Absage gewesen sein. Dass der Auftritt nicht stattfinden konnte, wurde erst am Freitag bekannt.
Das Basler Erziehungsdepartement (ED), das für die Bewilligung der Anlässe in der Joggeli-Halle verantwortlich ist, teilte mit, man habe bis zuletzt versucht, das Konzert doch noch über die Bühne gehen zu lassen – dies, nachdem die Baselbieter Gebäudeversicherung (BGV) zur Überraschung des städtischen ED Mängel beim Brandschutz festgestellt hatte.
«Es hat uns insofern überrascht, als es auch in jüngster Zeit grosse Anlässe gegeben hat, die ohne Veto der Baselbieter Gebäudeversicherung über die Bühne gegangen sind», sagt ED-Sprecher Simon Thiriet. Keine Bedenken seien etwa bei der Durchführung der Swiss Indoors und des Mumford-&-Sons-Konzerts geäussert worden, bei dem immerhin 11 000 Fans im Stadion waren.
Die BGV konterte umgehend. In einer Mitteilung stellte sie klar: «Veranstaltungen, welche nur das Innenfeld sowie die unteren Sitzreihen nutzen, sind grundsätzlich erlaubt.» Auch das Hip-Hop-Konzert wäre zulässig gewesen, «sofern die obersten 17 Reihen für den Publikumsverkehr gesperrt gewesen wären».
Die BGV macht darauf aufmerksam, dass sie bereits 2018 verfügt habe, dass es für diesen Bereich der neuen Halle ein Nutzungsverbot gäbe, solange die Personensicherheit im Brandfall nicht sichergestellt sei.
Die Events, die jüngst durchgeführt worden seien (etwa die Swiss Indoors), seien mit einem Rockkonzert, bei dem es auch Pyro-Effekte gäbe, nicht vergleichbar. Zudem habe man bereits in der Verfügung festgehalten, dass «Ausnahmen von diesem Verbot» nur bis zum 30. September 2019 vorgesehen seien. (bzbasel.ch)