Hervé Gullotti (SP) will für die linken Regionalparteien bei den Wahlen im kommenden März den bernjurassischen Regierungssitz erobern. Das haben die SP und die Grünen Grand Chasseral am Montag in Sonceboz bekanntgegeben.
Er kandidiere für eine «geeinte und entschlossene Linke in der Region», sagte Hervé Gullotti vor den Medien. Die Zukunft des Kantons müsse auf einer solidarischen Gesellschaft basieren, die sich dem Umweltschutz verpflichtet fühle.
Die Frage, wie ein Wahlsieg gegen den Bisherigen Pierre Alain Schnegg (SVP) gelingen soll, beantwortete Maurane Riesen, die Co-Präsidentin der SP Grand Chasseral: «Gullotti wird von der Region getragen, er ist in ganzen Kanton bekannt.»
«Ich kandidiere nicht gegen die Person Schnegg, sondern für die linke Wählerschaft», sagte Gullotti. Dabei setze er sich auch für die Werte der Grünen ein. «Wir haben gleiche Interessen.»
Gullotti sass von 2017 bis 2024 im Berner Kantonsparlament und amtierte 2021/2022 als «höchster Berner». Seit 2023 ist er Gemeindepräsident von Tramelan.
Der Entscheid zugunsten des 52-jährigen Historikers Gullotti sei «nach einem Konsens» zwischen den beiden Parteien erfolgt und nachdem Cyprien Louis, der Co-Präsident der Grünen Kanton Bern, seine Kandidatur zurückgezogen habe, hiess es an der Medienkonferenz weiter.
«Wir verkörpern dieselben Werte», sagte Louis. Jetzt sei es wichtig, mit einer Stimme zu sprechen. Zudem würden sich für ihn künftig vielleicht noch andere Gelegenheiten bieten für eine Kandidatur. Louis ist 28-jährig, er sitzt im Bernjurassischen Rat und gehört dem Gemeindeparlament von La Neuveville an
Die linken Regionalparteien erhoffen sich mit ihrer gemeinsamen Kandidatur, den bernjurassischen Sitz zu gewinnen. Diesen garantierten Sitz des Berner Juras hat derzeit der SVP-Regierungsrat Schnegg inne. Er strebt eine weitere Amtszeit an.
Gullottis Kandidatur muss am 27. August noch von der Delegiertenversammlung respektive dem Parteitag von SP und Grünen offiziell abgesegnet werden.
Für die SP tritt neben Gullotti auch die bisherige Regierungsrätin Evi Allemann an. Für die Nachfolge von Christoph Ammann, der nicht erneut kandidiert, schickt die Parteibasis den Langenthalter Stadtpräsidenten Reto Müller ins Rennen.
Die Grüne Parteibasis muss sich an ihrer Versammlung zwischen Lena Frank, Aline Trede und Beat Kohler entscheiden. Sie alle möchten die Nachfolge von Christine Häsler antreten.
Mit dem Viererticket Allemann/Müller/Gullotti und einer Person der Grünen möchte Rotgrün die Mehrheit in der Regierung zurückerobern. Die beiden Parteien regierten den Kanton bereits von 2006 bis 2016. Damals hatte SP-Politiker Philippe Perrenoud den Jurasitz inne. Das Parlament blieb aber stets bürgerlich dominiert. (dab/sda)