Verkehrsärmer, grüner, hitzeresistenter und einladender: so soll der Raum um den Bahnhof Bern in Zukunft werden. Die Berner Sektion des Verkehrsclubs der Schweiz und das Nachhaltigkeitszentrum Bollwerkstadt präsentieren ihre Ideen im Rahmen einer Plakataktion.
Ziel sei es, der Bevölkerung aufzuzeigen, was man sich allenfalls vorstellen könne hinter abstrakten Schlagworten wie Klimaresistenz, Begrünung oder nachhaltige Vernetzung von Stadträumen, sagte Tanja Miljanovic, GFL-Stadträtin und Co-Präsidentin der Berner VCS-Sektion, am Dienstag vor den Medien.
Die Vision arbeitet mit den bestehenden Gegebenheiten, also ohne dass grössere Gebäude weichen oder der Bahnhof komplett umgestaltet werden müsste.
Heute gebe es rund um den Bahnhof zu viel Beton und Glas, konstatierte Ueli Bernhard von Bollwerkstadt. Der Orte sei eine regelrechte Hitzeinsel. Die Schattenbildung sei daher ein zentrales Element der Überlegungen. Allenfalls liesse sich auch der Glasbaldachin, der einen Teil des Bahnhofplatzes überspannt, begrünen.
In der Vision 2045 von VCS und Bollwerkstadt spenden Bäume, aber auch Überdachungen Schatten, Fassaden und Dächer sind begrünt, der Strassenbelag so weit wie möglich entsiegelt. Hinter dem Bahnhof führen begrünte Terrassen hoch zur Universität und beim Bahnhofseingang empfängt eine Markthalle die Besuchenden.
Ein Wasserdampf speiendes Kunstwerk hilft, den Ort im Sommer zu kühlen.
Das Bollwerk ist ein baumbestandenes Boulevard und aus dem Parking auf der Perronplatte ist ein Park mit Verweilmöglichkeiten geworden.
GLP-Grossrat und VCS-Co-Präsident Claude Grosjean verwies auf das bestehende Parkhaus beim Bahnhof, auf das Autofahrende ausweichen könnten. Mit einem Park und Terrassen käme man der ehemaligen Gestaltung des Ortes wieder näher. Es entstünde eine Vernetzung und Verbindung zum Länggassquartier. Heute ist diese Verbindung quasi gekappt durch Gebäudekomplexe der SBB. Das Bahnunternehmen überlegt sich, den Ort umzugestalten. Das wäre eine ideale Gelegenheit, neu und zukunftsgerichtet zu denken, zeigte sich Bernhard überzeugt.
Dass ein verkehrsarmer Bahnhofraum funktionieren wird, davon zeigte sich Grosjean überzeugt. Das bewiesen bereits die verkehrsarmen Innenstadtgassen, wie etwa die Kramgasse.
Die Plakataktion der beiden Organisationen ist provokativ gehalten: «Ich wäre gerne ein Park, bin aber ein Parking», heisst es etwa auf einem der Sujets. Die Slogans sollen die Bevölkerung zum mitdenken animieren. Die Berner Kampagne wurde im Rahmen der schweizweiten VCS-Kampagne Lebensräume 20245 erarbeitet. An letzterer beteiligen sich verschiedene Städte wie Bellinzona, Chur, Luzern, Aarau, Genf, Basel oder Appenzell.
Bern hat seit Jahrzehnten verschiedene Anläufe genommen, um den Bahnhofplatz autoarm zu gestalten. Bis jetzt nicht mit durchschlagendem Erfolg. Vom Vorhaben eines autofreien Bahnhofplatzes ist die Stadt Bern abgerückt. Neu soll der Wirtschaftsverkehr über den Platz rollen können. Ein Pilotprojekt ist angelaufen.
(sda/les)
1. Es ist eine Vision.
2. Die Leute sollen zum mitdenken animiert werden.
3. Die Idee ist gut fürs Klima, sieht super toll aus, erhöht die Lebensqualität und wir schwitzen uns im Sommer nicht die Arschritze nass.
4. Auf einem Bildli hats Autos. Also nicht mimiminen, sondern hupen, wer sein Freudeli daran hat.
5. Freddy aus dem Entlebuch wird höchstens ein Toitoi mit seinen Steuern finanzieren, wenn überhaupt. Und nein Freddy, die Reitschule finanzierst du auch nicht mit.
PS: Die Zukunft gehört den Optimist*innen.