Die Fremdenpolizei der Stadt Bern hat in einem Fall von Schattenwirtschaft «clanbasierte deliktische Strukturen» aufgedeckt. Mehrere Aufenthaltsbewilligungen wurden entzogen und die mutmasslich Fehlbaren bei der Staatsanwaltschaft anzeigt.
Im konkreten Fall geht es um eine in der Schweiz ansässige Firma, die für ausländische Arbeitnehmende unvollständige Arbeitsverträge ausstellte und Dienstleistungen zu Billigstpreisen offerierte, wie die Stadt Bern am Donnerstag mitteilte.
Gestützt auf die Unterlagen, die den Behörden zur Ausstellung von Aufenthaltsbewilligungen vorgelegt wurden, sei von einer Täuschung auszugehen. Die Abklärungen der Fremdenpolizei ergaben, dass ausländerrechtlichen Bewilligungen erschlichen worden waren. Zudem zahlte die Arbeitgeberin keine Sozialversicherungsbeiträge ein.
Auch bei den ausgeführten Arbeiten gehen die Behörden von einer betrügerischen Absicht aus. Die versprochenen Dienstleistungen seien – soweit überblickbar – nur ungenügend erbracht und die beworbenen Billigstpreise bei der Schlussabrechnung «um ein Mehrfaches überboten» worden.
Sowohl bei der Arbeitgeberin als auch bei den ausländischen Arbeitnehmenden stellte sich heraus, dass sie bereits in anderen Kantonen aktiv gewesen und im Ausland – vor allem in Deutschland – in betrügerische sowie erpresserische Handlungen verwickelt waren.
Diese Erkenntnisse sowie das «Vorgehen nach Plan» wiesen auf eine «clanbasierte deliktische Struktur», heisst es in der Mitteilung weiter. Die teilweise miteinander verwandten Personen bildeten die Grundlage «einer Art Parallelgesellschaft» mit eigenen Normen und Werten.
Die Stadt Bern ruft die Bevölkerung auf, bei solch verdächtigen, «billigen» Dienstleistungsangeboten die lokalen Polizeistellen zu kontaktieren. (sda)
(Ist der Sinn des Datenschutzes wirklich Täterschutz🙄)