Nikita Tardent staunte wohl nicht schlecht, als er am 15. Juni seine eigene Todesanzeige inklusive Foto auf der Website des «Quotidien Jurassien» entdeckte. Denn er war, wie man dem vorausgehenden Satz wohl entnehmen konnte, zu diesem Zeitpunkt quitschlebendig.
«Mir geht es gut, ich bin am Leben. Das ist die Hauptsache», sagte der 36-Jährige aus Tavannes BE gegenüber der News-Site «Ajour». Jemand müsse sein Google-Konto gehackt haben, denn das Foto, das zur Todesanzeige mitgeschickt wurde, befinde sich auf seinem persönlichen Drive: «Ich bin der Einzige, der dieses Bild besitzt.»
Was auch für einen Hack spricht, zeigt die Recherche von «Ajour»: Diese hat ergeben, dass zu Beginn der Woche jemand von Tardents E-Mail-Adresse aus Informationen zu den Preisen und Veröffentlichungsfristen der Todesanzeigen eingeholt hatte.
Ausserdem weise die Anzeige einige Ungereimtheiten auf: Die Vereinigung «DRALpha», die vermerkt wird, scheint nicht zu existieren, Vor- und Nachname sind vertauscht und weder Todesdatum noch -ort sind genannt.
Kurz nach der Veröffentlichung publizierte der «Quotidien Jurassien» eine Richtigstellung: «Herr Nikita Tardent ist am Leben und wir hoffen, dass er das noch lange bleibt.» Die Zeitung wolle sich rechtliche Schritte vorbehalten und sich beim Betroffenen und dessen Angehörigen entschuldigen.
Bei besagten Angehörigen löste die Todesanzeige einige Verwirrung aus: Nach Erscheinen der mysteriösen Meldung haben sich mehrere Freunde und Familienmitglieder bei dem 36-Jährigen gemeldet. Gegenüber «20minuten» sagte Tardent: «Ich habe Hunderte von Nachrichten erhalten.» Er wolle sich aber nicht weiter mit dem Vorfall beschäftigen und keine rechtlichen Schritte einleiten. Dafür hätte er im Moment zu viele andere Dinge zu erledigen.
Er könne sich ausserdem nicht vorstellen, wer dahintersteckt. Schliesslich habe er keine Feinde und mit niemandem ein Problem: «Ich nehme es einfach mit Humor.»
(cpf)
Diese neuen Wortkreationen immer.
Quitschen? Quietschen? Falsch und falsch… war er wohl quicklebendig? 🤔 🤭