Schweiz
Bern

Mädchen in Bundesasylzentrum in Bern an Diphtherie erkrankt

Mädchen in Bundesasylzentrum in Bern an Diphtherie erkrankt

24.09.2022, 12:42
Mehr «Schweiz»

Im Bundesasylzentrum im ehemaligen Zieglerspital in Bern ist ein Kind positiv auf die Infektionskrankheit Diphtherie getestet worden. Das Mädchen ist im Spital.

Das Bundesasylzentrum Bern, am Donnerstag, 4. August 2022, in Bern. Am Dienstag ist im Bundesasylzentrum im ehemaligen Zieglerspital bei mehreren Personen Diphtherie diagnostiziert worden. Zwei Stockw ...
Das Bundesasylzentrum Bern.Bild: keystone

Der Kantonsärztliche Dienst des Kantons Bern ordnete in zwei Stockwerken des Bundesasylzentrums einen Aufnahme- und Verlegungsstopp an, wie der Kanton am Samstag mitteilte. Um das Risiko von weiteren Ansteckungen zu vermindern, wird bei den Bewohnenden auf diesen Stockwerken ausserdem ein Abstrich durchgeführt. Zudem erhielten sie vorsorglich eine Antibiotikatherapie.

Die Familie des Kindes befindet sich in Quarantäne. Sie ist gemäss Mitteilung derzeit in einer Wohnung untergebracht, hat aber vor rund einem Monat im Bundesasylzentrum gewohnt.

Schweizweit 22 Personen erkrankt

Die Fälle von Diphtherie häufen sich seit einigen Wochen. Bereits Anfang August waren in Bern acht Personen an Diphtherie erkrankt. Schweizweit wurde die Ansteckung im vergangenen Monat bei mindestens 22 Bewohnerinnen und Bewohnern von Bundesasylzentren nachgewiesen. Zwei der Erkrankten zeigten Symptome der gefährlicheren Rachendiphtherie. Unklar sei, ob die Erkrankungen in einem Zusammenhang stünden, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) Anfang September auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte.

Betroffen waren insgesamt neun der zwanzig Bundesasylzentren, neben Bern unter anderem Basel, Zürich, Kreuzlingen TG, Altstätten SG und Boudry NE. Für die Bevölkerung besteht nach Angaben des BAG keine Gefahr. Dies, weil die Durchimpfungsquote gegen Diphtherie sehr hoch ist.

Zwei Arten der Krankheit

Die weltweit verbreitete Diphtherie ist eine Infektionskrankheit, die durch ein Bakterium verursacht wird. Die Übertragung von Mensch zu Mensch erfolgt über Tröpfcheninfektion. Es gibt zwei Arten der Krankheit: die respiratorische (Atemwege) und die kutane (Haut).

Das auslösende Bakterium produziert ein starkes Gift, das Organe wie Herz, Leber oder Nieren sowie das Nervensystem dauerhaft schädigt. Behandeln lässt sich die Erkrankung mit einem Gegengift sowie Antibiotika. Die Sterblichkeit bei Rachendiphtherie ist mit bis zu 50 Prozent hoch. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
4 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
c_meier
24.09.2022 15:11registriert März 2015
durchimpfen sofort in allen Asylzentren bitte
211
Melden
Zum Kommentar
4
Die Mitte alleine auf weiter Flur: Die Kostenbremse-Initiative erklärt
Die Krankenkassenprämien steigen und steigen. Die Parteien haben unterschiedliche Rezepte, die sie dagegen vorschlagen. Mit der Kostenbremse-Initiative, über die wir im Juni abstimmen, will die Mitte-Partei das zulässige Prämienwachstum an die Lohn- und Wirtschaftsentwicklung koppeln. Wir erklären.

Wer in der Schweiz wohnt, verpflichtet sich per Gesetz, sich bei einer Krankenkasse seiner Wahl zu versichern. Durch die obligatorische Krankenversicherung, die 1996 eingeführt wurde, erhält umgekehrt auch jede Person die nötige medizinische Behandlung.

Zur Story