Schweiz
Bern

Gemeinderat besorgt über Gewaltsituation in Berner Reitschule

Ein Polizist steht waehrend einem Einsatz vor dem Eingang der Reitschule, am Mittwoch, 8. Januar 2024 in Bern. Wegen eskalierender Gewalt rund um die Reitschule bleibt sie temporaer geschlossen. (KEYS ...
Die Reitschule hatte am Dienstag bekanntgegeben, ihre Tore für zwei Wochen zu schliessen.Bild: keystone

Gemeinderat über Gewaltsituation in Berner Reitschule: bestehende Massnahmen reichen nicht

08.01.2025, 16:35
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Der Berner Gemeinderat hat sich am Mittwoch besorgt über die Gewaltsituation rund um die Reitschule gezeigt. Mit den bestehenden Massnahmen sei der Szene nicht mehr beizukommen, teilte Stadtpräsidentin Marieke Kruit (SP) mit.

Die Gewaltentwicklung gehe in erster Linie von vorwiegend ausländischen, im Drogendeal tätigen und selbst Drogen konsumierenden Menschen aus, schrieb Kruit auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Diese seien zudem teilweise bewaffnet und gewaltbereit.

«Es ist klar, dass der entstandenen Szene mit den bestehenden sozialen, integrativen beziehungsweise nicht-repressiven Interventionen nicht mehr beizukommen ist», so Kruit. Zugleich drohten repressive Interventionen im bestehenden Asylsystem vielfach ins Leere zu laufen.

Zu möglichen Massnahmen der Stadt äusserte sich Kruit nicht näher. Diese müssten nun weiter gesucht werden. «Es muss unser Ziel sein, die Situation auf der Schützenmatte zu verbessern.»

Der Gemeinderat sei bei der Lösungsfindung «an die geltende föderale Arbeitsteilung mit Bund und Kanton» gebunden. So verbiete etwa das übergeordnete Recht sogenannte Dealer-Corner. Dies hatte im Dezember eine Vernetzungsgruppe rund um die Reitschule gefordert.

Gemeinderat will Gespräch suchen

Die Stadtregierung sucht nun rasch das Gespräch mit allen beteiligten Akteuren, wie Kruit in Aussicht stellte. Dazu gehörten die Interessengemeinschaft Kulturraum Reitschule (IkuR), die Kantonspolizei und die städtischen Stellen.

Der Entscheid der Reitschule für die temporäre Schliessung zeige, dass auf allen Seiten ein Interesse bestehe, Massnahmen gegen die aktuelle Situation zu finden, so Kruit.

Die Reitschule hatte am Dienstag bekanntgegeben, ihre Tore für zwei Wochen zu schliessen. Als Grund nannten die Betreibenden die in den Vorwochen eskalierte Gewalt im und um das alternative Kulturzentrum. (sda)

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35 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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red
08.01.2025 17:20registriert Oktober 2015
Auch hier muss man leider wieder Popper Zitieren:
„Uneingeschränkte Toleranz führt mit Notwendigkeit zum Verschwinden der Toleranz. Denn wenn wir die uneingeschränkte Toleranz sogar auf die Intoleranten ausdehnen, wenn wir nicht bereit sind, eine tolerante Gesellschaftsordnung gegen die Angriffe der Intoleranz zu verteidigen, dann werden die Toleranten vernichtet werden und die Toleranz mit ihnen.“

Der Reitschule täte ein gewisses Maas an Intoleranz gut. Wie z.B. Kein Dealen auf dem Platz, kein Versteck für Dealer in der RS. Dabei bin ich seit jeher ein Verfechter der Reitschule.
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Burger-Meister
08.01.2025 19:09registriert Oktober 2024
Dealer-Corner? Genau soweit kommt es noch, dass man für Dealer noch einen rechtsfreien Raum schaffen muss.

«Die Gewaltentwicklung gehe in erster Linie von vorwiegend ausländischen, im Drogendeal tätigen und selbst Drogen konsumierenden Menschen aus.»
Da ist wohl klar was zu tun ist...
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ErnstSi
08.01.2025 16:57registriert März 2020
Es sind nun wirklich harte Massnahmen gegenüber den Kriminellen angesagt. Anders geht das nicht mehr. Da müssen nun auch die Reitschule BetreiberInnen Kompromisse eingehen und Hand für Lösungen bieten. Sonst bleibt die Reitschule vielleicht für immer und ewig geschlossen.
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