Schweiz
Kultur

Reitschule in Bern temporär geschlossen – wegen eskalierender Gewalt

ARCHIVE --- IN DER EHEMALIGEN REITSCHULE IN BERN WURDE VOR 30 JAHREN, IM NOVEMBER 1987, EIN AUTONOMES KULTUR- UND BEGEGNUNGSZENTRUM EROEFFNET. DIE REITHALLE WIRD VIELFAELTIG GENUTZT, STEHT ABER IMMER  ...
Die Reitschule in Bern. Bild: KEYSTONE

Wegen eskalierender Gewalt: Reitschule in Bern temporär geschlossen

07.01.2025, 14:1807.01.2025, 15:18
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Die Reitschule in der Stadt Bern hat ihre Tore vorübergehend geschlossen. Grund ist die Situation im und um das Kulturzentrum, wie die Verantwortlichen am Dienstag mitgeteilt haben.

«Wir können kein Freiraum sein, wenn dazu keine Sorge getragen wird und sich solch gewaltvolle Strukturen auf der Schützenmatte und dem Vorplatz etablieren.»
Reitschule

Die Betreibenden wollen die Reitschule am 22. Januar wieder öffnen, wie die Mediengruppe in einer Mitteilung schrieb.

Die Reitschule sei seit jeher mit den Folgen der Asyl-, Drogen- und Sozialpolitik konfrontiert. Konkret zeige sich dies in Deal, Bandenkrieg, Perspektivlosigkeit sowie psychischem und sozialem Elend. «In den vergangen Wochen eskalierte die Gewalt um und in der Reitschule massiv», schrieb die Mediengruppe weiter. Die Öffnung der Räume sei in der jetzigen Situation nicht tragbar.

Die Reitschule könne kein Freiraum sein, wenn dazu keine Sorge getragen werde «und sich solch gewaltvolle Strukturen auf der Schützenmatte und dem Vorplatz etablieren», so die Mediengruppe. «Wir sind nicht bereit, weitere Gewalteskalationen zuzulassen oder die Sicherheit von uns und unseren Besuchenden zu gefährden.»

Zuletzt war am 29. Dezember 2024 auf der Schützenmatte vor der Reitschule ein Mann bei einer Auseinandersetzung schwer verletzt worden. Die Kantonspolizei Bern konnte den mutmasslichen Täter festnehmen.

Ausschreitungen im Mai 2024

Im vergangenen Jahr hatten sich auf der Schützenmatte mehrmals Konflikte mit Verletzungsfolge ereignet. Zudem führte die Polizei mehrere Einsätze im Zusammenhang mit Vermögensdelikten und Drogenhandel durch.

Anfang Mai verletzten Unbekannte bei Ausschreitungen ausserdem elf Einsatzkräfte der Polizei. Sie griffen sie unter anderem mit Steinen, Flaschen, Feuerwerkskörpern und Lasern an. Die Beamten waren ausgerückt, nachdem sie darüber informiert worden waren, dass Personen Container auf die Strasse bringen und anzünden wollten.

Bereits im Jahr 2016 hatte die Reitschule ihre Tore vorübergehend geschlossen. Damals dauerte die Schliessung fast einen Monat. Die Betreibenden wollten ein Zeichen gegen Probleme mit Drogenhandel und Gewalt auf dem Vorplatz setzen. (rbu/lak/sda)

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188 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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UrsK
07.01.2025 14:42registriert März 2017
Das Problem ist halt, dass sie die Gewaltbereiten lange Zeit geschützt hat, in dem sie die Delinquenten in die Reithalle flüchten liess und die Polizei aussperrte. Jetzt haben sie es nicht mehr im Griff und schuld ist mal wieder die Politik (Asyl, Drogen etc), die die Betreibung der Reithalle überhaupt erst möglich macht. Schuld sind halt immer die anderen...
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just sayin
07.01.2025 14:54registriert Mai 2019
sehr schade, dass eine minderheit so der mehrheit schadet.

anderseits könnte diese mehrheit (inkl. die leitung der halle) diesen störenfrieden den unterschlupf und somit den schutz entziehen. dies wurde halt in der vergangenheit nicht gemacht.
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drofskenen
07.01.2025 14:32registriert August 2021
Das Problem ist halt, dass die mutmasslichen Verursacher dieser temporären Schliessung eine solche Stellungnahme gar nie lesen werden, resp. die Ideale sowie die Bedeutung der Reitschule in keiner Art und Weise verstehen. Vor rund 20 Jahren war ich oft und sehr gerne dort. Sehr schade, dass durch solch blöde Taten Einzelner der ganze Kulturbetrieb leidet und die konservativ Rechten in ihrer Haltung und Meinung bestärkt werden.
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