Geschichtsstudierende seien faul, bekifft und lägen denjenigen auf der Tasche, die richtig arbeiteten. Solche und ähnliche Aussagen machte Privatdozentin Andrea Franc in der NZZ. Das Interview, welches am 25. Mai erschienen war, sorgte für Empörung. Insbesondere Studierende reagierten verärgert auf die Unterstellungen.
An der Uni Basel forderten diese deshalb eine Reaktion. Diesem Wunsch kam die Uni Basel nach und fand dabei heraus, dass die Privatdozentin bisher kaum an der Uni Basel gearbeitet habe, wie das SRF-Regionaljournal Basel Baselland berichtet.
Professor Jan Rüdiger, Leiter des Geschichtsdepartements der Uni Basel, wandte sich einer E-Mail an seine Studierenden, worin er Andrea Francs Aussagen in der NZZ als «unglücklich» bezeichnet. Er könne nachvollziehen, dass sich viele Studierende angegriffen gefühlt hätten, schreibt Rüdiger weiter.
Gemäss Aussagen von Andrea Franc sässen die Studierenden bekifft im Unterricht oder würden ihre Zeit lieber in der Badi statt mit Arbeiten verbringen. Solche Aussagen findet Rüdiger nicht angebracht.
Gegenüber dem «Regionaljournal Basel Baselland» nimmt er Stellung:
Er fände es auch nicht stossend, wenn jemand seine Nachmittage in der Badi verbringe, so Rüdiger.
In der Auseinandersetzung mit Andrea Francs Aussagen sei es der Uni Basel im Anschluss wichtig gewesen, einmal nachzuforschen, wie häufig diese denn an der Uni Basel unterrichtet habe. Dabei stellten sie fest: In den letzten 10 Jahren hat sie nur gerade zweimal Geschichtsstudierende unterrichtet.
Rüdiger meint dazu:
Auf dieser Basis dürfte es für die Privatdozentin also schwierig gewesen sein, zu beurteilen, wie die Studierenden an der Uni Basel wirklich sind. Jan Rüdiger hat derweil ein ganz anderes Bild von seinen Studierenden – und er weiss, wovon er spricht: Er ist bereits seit 8 Jahren als Geschichtsdozent an der Uni Basel tätig. Davor sei er auch schon in anderen Ländern Hochschullehrer gewesen. Er stellt fest:
Andrea Francs Aussagen haben keine Konsequenzen auf ihr Anstellungsverhältnis an der Uni Basel. Als Privatdozentin braucht sie keine Anfrage oder Bewilligung von der Uni, wenn sie also weiter dozieren möchte, kann sie das nach Belieben tun. (saw)
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