Das Paar Angela Magdici und Hassan Kiko wurde in Italien in der Nacht auf Karfreitag gefasst. Die beiden waren seit dem 9. Februar auf der Flucht, nachdem Magdici Kiko die Türen im Gefängnis Limmattal aufgeschlossen hatte. Zur Verhaftung der beiden hat eine Video-Botschaft beigetragen, die sie über «20 Minuten» veröffentlicht hatten. Eine Dummheit, wie sich jetzt herausstellt.
Angela Magdici wollte sich erklären, der Öffentlichkeit sagen, dass sie aus Liebe zu Kiko gehandelt habe. Dieser stritt im Video ab, eine Minderjährige vergewaltigt zu haben, wofür er vier Jahre Gefängnis erhalten hatte.
Der IT-Experte Lionel Bloch erklärt im Beitrag von Tele M1, dass mit Video-Dateien auch Metadaten versandt würden. Daten also, die bei der Aufnahme im Hintergrund gespeichert werden, aber abrufbar sind. Manchmal auch dann, wenn sie gelöscht werden. Unter diesen Daten können sich GPS-Daten befinden, die den Ort der Aufnahme festhalten. In diesem Falle das Versteck von Magdici und Kiko in Romano di Lombardia in der Nähe von Mailand.
Die Kantonspolizei Zürich, die bei der Festnahme des Paares durch italienische Sicherheitskräfte vor Ort dabei war, will die Rolle der Video-Botschaft nicht gewichten. Sie sei ein Puzzleteil unter mehreren gewesen. Klar ist, dass sich die Zürcher Kantonspolizei das Video beschafft hat. Klar ist auch, dass das Video wichtige Hinweise gegeben hat, wie ein italienischer Polizeisprecher erklärt. So sei im Video kurz das Nachbarhaus des Verstecks zu sehen.
IT-Experte Lionel Bloch sagt: «Das Video zu veröffentlichen war keine gute Idee. Das war nicht so gescheit.»
Die Schweiz hat ein Auslieferungsgesuch für Magdici und Kiko an Italien gestellt.