Rolf Erb ist am Samstagabend im Schloss Eugensberg gestorben. Die Kantonspolizei Thurgau bestätigt einen entsprechenden Bericht des «Blick».
Demnach wurde der ehemalige Unternehmer am Samstagabend um 18 Uhr von seiner Ehefrau leblos aufgefunden. Die Todesursache sei zur Zeit noch unklar, sagt die Polizei gegenüber dem «Blick». Ein Drittverschulden sei jedoch ausgeschlossen. In der Rechtsmedizin wird nun abgeklärt, ob es sich um einen natürlichen Tod handelt oder um einen Suizid.
Das Obergericht des Kantons Zürich erklärte Erb im Januar 2014 des gewerbsmässigen Betrugs, der mehrfachen Urkundenfälschung und der mehrfachen Gläubigerschädigung durch Vermögensminderung für schuldig. Es verurteilte ihn zu einer Freiheitsstrafe von sieben Jahren.
Das Bundesgericht bestätigte das Urteil im August 2015. Erb legte gegen diesen Beschluss Beschwerde wegen akuter Suizidgefahr ein. Doch am 30. März 2017 verkündete das Bundesgericht in Lausanne, dass es bei seinem Urteil bleibt. Erb hätte also aus seinem Schloss ausziehen müssen.
Das Bundesgericht hat in seinem Entscheid ausgeführt, dass wegen allfälliger Suizidgefahr kein Strafaufschub gewährt werden könne. Es dürfe nicht dazu kommen, dass eine solche Selbstgefährlichkeit zu einem gängigen letzten Verteidigungsmittel von Verurteilten und deren Anwälten werde.
Im Rahmen des Konkursverfahrens haben die Gerichte zuvor auch entschieden, dass Rolf Erb und seine Familie das Schloss Eugensberg in Salenstein TG verlassen müssen.
Der Zeitpunkt des Auszug wäre auf den kommenden 1. Mai angesetzt gewesen. Eugensberg und weitere Vermögenswerte sind nach dem Zusammenbruch der Erb-Gruppe der Konkursmasse zugeschlagen worden.
Erb hatte das Schloss, das Inventar, Aktien, 13 Autos und Geld kurz vorher seiner Familie verschenkt. Im November 2015 bestätigte das Bundesgericht jedoch, dass die Werte zur Konkursmasse gehören.
Erb war der letzte Konzernchef der Winterthurer Erb-Gruppe, die 2003 Konkurs ging. Der Fall gilt als zweitgrösste Firmenpleite der Schweizer Geschichte. Der Schaden soll sich auf mehrere Milliarden belaufen.
Erb stritt stets alle Vorwürfe ab und schob die Schuld seinem verstorbenen Vater Hugo zu. Dieser habe die Fäden in der Hand gehabt. (cma)
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