
Diesen Baumwipfelpfad kannst du bei unserem Punkt 4 erleben.Bild: Beat Brechbühl / Luzern Tourismus AG
Rauszeit
2018 wurde in der Schweiz der erste Baumwipfelpfad eröffnet. Seither sind einige dazugekommen. Wir zeigen dir hier, wo du in der Schweiz auf Augenhöhe mit den Baumkronen kannst.
10.09.2024, 09:0412.09.2024, 14:58
Jetzt, wenn der Herbst kommt und sich die Blätter bald schön färben, lohnen sich die Baumwipfelpfade umso mehr. 2018 wurde bei uns der erste eröffnet. Mittlerweile sind einige dazugekommen. Wir stellen sie dir vor.
Baar ZG
Wir starten mit dem Jüngsten im Bunde: dem Schlaufensteg in Baar. Als «herzstimmulierende Fussgängerverbindung zwischen Buebegunte und Vogelwinkel» bezeichnen die Betreiber diesen. Seit dem 6. Juli 2024 kannst du den 350 Meter langen und maximal 22 Meter hohen Steg kostenlos benutzen.

Bild: Schlaufensteg Baar
Von Baar aus bewältigst du dabei zuerst 265 Stufen im Holzturm hinauf in luftige Höhen. Auf der Aussichtsplattform siehst du bis zum Zugersee. Übrigens: Der ursprüngliche Input zu einem Treppenprojekt stammt von einem Baarer Kardiologen, welcher nach einem geeigneten Gebiet für ein intensives Herz-Treppentraining gesucht hat und deshalb auf die Korporation Baar-Dorf zugegangen ist.
Die Korporation begeisterte sich auf Anhieb für dieses Anliegen und entwickelte das bereits in anderem Zusammenhang angedachte Treppenprojekt zu einem attraktiven Verbindungssteg weiter.
Hier gibt es mehr Informationen.

Bild: Schlaufensteg Baar
Fräkmüntegg LU
Etwas abenteurlicher ist der Wipfelpfad auf der Fräkmüntegg. Du bist nämlich auf Laufseilen unterwegs – allerdings gut abgesichert durch hohe Netze.

Auf dem Baumwipfelpfad bei der Fräkmüntegg.Bild: PILATUS-BAHNEN AG
So erreichst du zwölf Plattformen im Wald. Bei sechs dieser «Nester» lernst du etwas über den Wald. Der Wipfelpfad ist täglich bis am 20. Oktober geöffnet. Der Eintritt ist kostenlos.
Hier gibt es mehr Informationen.

Gut gesichert unterwegs. Mit diesen Netzen kann nichts passieren.Bild: PILATUS-BAHNEN AG
Was für Ausflugstipps willst du?
Wöchentlich präsentieren wir bei «Rauszeit» Ausflugstipps in der Schweiz. Das Spektrum ist fast endlos. Gerne möchte ich auch wissen, was für ein Thema dich interessieren würde. Darum:
Schreib mir auf Instagram oder auf reto.fehr@watson.ch, was du an dieser Stelle gerne einmal lesen möchtest.
Grindelwald BE
Bei der Mittelstation Holenstein der Gondelbahn Grindelwald-Männlichen sind seit dieser Saison zwei kleine Baumwipfelpfade mit je zwei Aussichtplattformen zugänglich. Sie gehören zum Waldspielplatz Liselotteweg. Der eine endet mit einer Rutschbahn.
Während sich die Kinder wohl eher über den Spielplatz freuen, können die Erwachsenen die Aussicht auf Eiger, Mönch und Jungfrau geniessen.
Hier gibt es mehr Informationen.
Wer gerne unberührte Natur mag:
Klewenalp NW
Der Wipfelpfad Stockhütte auf der Klewenalp ist neben einem Baumwipfelpfad auch ein Spielplatz. Hier kannst du nämlich seit September 2023 nicht nur klettern, sondern auch auf dem grossen Netz verweilen. Und dann gibt es noch die 18 Meter lange Tunnelrutsche runter auf den Spielplatz.

Bild: Beat Brechbühl / Luzern Tourismus AG
Auch dieser Weg ist kostenlos und während der Sommersaison bis am 3. November 2024 zugänglich. Schon die Gondelfahrt wird dir mit der Aussicht auf den Vierwaldstättersee gefallen.
Hier gibt es mehr Informationen.

Bild: Beat Brechbühl / Luzern Tourismus AG
Laax GR
Der «Senda dil Dragun» in Laax ist der längste Baumwipfelpfad der Welt. Der Drachenweg verbindet die beiden Ortsteile Laax Murschetg und Laax Dorf mit seinen 1,56 Kilometern. Seit 2021 kannst du so auf bis zu 28 Metern durch den Wald spazieren.

Bild: Laax/Philipp Ruggli
Neben einer Kugelbahn unterwegs informieren dich Erklärtafeln über die heimischen Bäume und Tiere. Höhepunkt für Kinder ist die 73 Meter lange Tunnelrutschbahn beim Turm in Murschetg. Neuste Aktivitäten sind seit dieser Saison eine Zipline und ein 30 Meter hoher Vertical Drop.
Es gibt verschiedene Tickets. Einmal rutschen kostet 5 Franken, ein Tagesticket für den Weg deren 22.
Hier gibt es mehr Informationen.

Bild: Laax / Philipp Ruggli
Apropos Laax und Kugelbahnen:
Mogelsberg SG
Nach dem längsten kommt der älteste Baumwipfelpfad. Zumindest der älteste der Schweiz. Auf dem Mogelsberg lädt dieser seit 2018 ein. Erwachsene bezahlen 15 Franken, Kinder 8 Franken.

Bild: Baumwipfelpfad Neckertal
Rund 500 Meter lang ist der Weg und normalerweise zwischen 4 und 15 Metern hoch. Die Aussichtsplattform thront gar 55 Meter über dem Boden. Neuste Attraktion beim barrierefreien Weg sind neben dem Spielplatz und den Erlebnisstationen fünf Kugelbahn-Stationen.
Hier gibt es mehr Informationen.
Wer sich lieber verläuft:
Rüschegg BE
Ein besonderes Projekt ist der Gäggersteg bei Rüschegg. Es handelt sich im Naturpark Gantrisch hier um einen Themenweg mit Waldwipfelpfad. 2020 wurde dieser eröffnet und zeigt, wie sich die Natur vom Sturm Lothar (1999) erholt. Damals wurde der zerstörte Wald als Waldreservat ausgeschieden und seither fast vollständig der Natur überlassen.

Bild: Raphael Zahnd
Das Resultat ist ein eindrücklicher und lehrreicher Lebensraum für viele Tiere. Kinder erhalten ein kleines Büchlein und sammeln an acht Lernstationen die Buchstaben für ein Lösungswort, das ihnen am Ende eine kleine Belohnung beschert. Der Weg ist von Mai bis November geöffnet. Besonders im Herbst mit der Verfärbung der Blätter lohnt sich ein Besuch.
Hier gibt es mehr Informationen.

Der Steg mit der traumhaften Sicht in die Berge.Bild: nonophotography.ch
Bonus I: Bären-Wipfelweg

Im Bärenland kannst auf einem Baumwipfelpfad bis ins Bärengehege und die Tiere so super beobachten.Bild: Stiftung Arosa Bären / VIER PFOTEN
Zum Abschluss noch zwei Baumwipfelwege, die nicht wegen des Waldes da sind. Zum einen wäre dies das Bärenland Arosa. Auf dem luftigen Weg kannst du gemütlich ins Bärengehege spazieren und aus sicherer Distanz die Tiere beobachten.
Auf über 2000 Metern über Meer ist das Bärenland ab anfangs Juni noch bis am 20. Oktober geöffnet. Vom 26. Oktober bis 24. November an den Wochenenden, je nach Schneesituation. Inklusive Gondelfahrt kostet der Eintritt 20 Franken.
Hier gibt es mehr Informationen.
Apropos Bärenland. Wie wär's mit einem kleinen Augentest?
Bonus II: Eiszeit-Wipfelweg
Gar in die Eiszeit reist du in Ballwil auf einem Wipfelweg. Im Kieswerk Lötscher Kies + Beton AG siehst du, wie die Gletscher die Landschaft formten und bis heute Spuren hinterliessen.

Der Themenweg mit dem Mammut.Bild: Lernort Eiszeit
Ein lebensgrosses Mammut kannst du bestaunen und viel über das Leben der Neandertaler in der Eiszeit erfahren. Bitte unbedingt mit dem ÖV anreisen. Die Anlage ist barrierefrei und kostenlos. Es hat keine Parkplätze direkt bei der Anlage.
Hier gibt es mehr Informationen.

Was für ein genialer Ort für einen Themenweg.Bild: Lernort Eiszeit
Reto Fehr
Man muss die Schweiz verdammt gut kennen, wenn man sie besser kennen will als Reto Fehr. Mit seiner Tour dur d'Schwiiz radelte er 2015 alle damals 2324 Gemeinden ab. Entstanden ist daraus das preisgekrönte Buch Tour dur d'Schwiiz. Als einer von wenigen besuchte er somit schon jede Gemeinde der Schweiz. In der Folge absolvierte Reto die Ausbildung zum Wanderleiter des Schweizer Bergführerverbandes SBV und ist in seiner Freizeit meist in der Natur unterwegs, wozu er dich auf seinem Instagram-Account immer mal wieder mitnimmt. Als Mitglied des Rätsel-Kollektivs geoblog.ch lässt er die User zudem mehrmals wöchentlich die Schweiz in Bildern entdecken.
Skurrile Dinge, die Menschen im Wald entdeckt haben
1 / 29
Skurrile Dinge, die Menschen im Wald entdeckt haben
Falls du dich schon immer gefragt hast, was die Kindergartengruppe eigentlich im Wald so macht.
quelle: reddit
Wieso lernen Schweizer nicht, wie man ein Lagerfeuer löscht?
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Nein, der Sommer verwöhnte uns zuletzt nicht wirklich. Aber die heissen Tage werden wieder kommen. In diesem Jahr – oder dann spätestens im nächsten Jahr. Wenn du dann wandern gehst, solltest du das hier wissen.
Wandern ist auch mit Gefahren verbunden. Und meist trifft es nicht diejenigen, welche erfahren sind und sich auf hochalpine Touren wagen, sondern Wanderinnen und Wanderer auf eigentlich einfachen Abschnitten.