Es ist die Saison der Städtetrips. Eigentlich. Wäre da nur kein Corona. Vergessen wir deshalb die grossen Stadtkerne und konzentrieren uns auf die kleinen Schweizer Altstädte. Wenn ich ehrlich bin, haben kleine malerische Orte sowieso viel mehr Charme als Grossstädte (Barcelona ist da ausgenommen!!!), bei denen man nicht einmal in einer Woche jeden Ortsteil ablaufen kann.
Wir starten mit meinem Lieblingskanton: Neuenburg! 🎉
Dieses mittelalterliche Städtchen darfst du erst besuchen, wenn du die Neuenburger Altstadt schon gesehen hast, einverstanden? Du wirst es nicht bereuen, versprochen! Und vergiss nicht, die leckeren Crêpes dort zu probieren. Sie sind wirklich göttlich. Manchmal träum' ich sogar davon.
Du kannst die Städtetrips auch gut miteinander verbinden. Mit dem Zug erreichst du das Städtchen Le Landeron mit dem Zug von Neuenburg in 13 Minuten, mit dem Auto in 16 Minuten.
Aber nun zum alten Festungsstädtchen, welches von alten, farbigen Häusern geprägt wird. Die Bauten der Altstadt stammen grösstenteils aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Dann gibt es auch noch eine schöne Lindenallee, welche zwei historische Brunnen miteinander verbindet. Ja, und es gibt auch Crêpes!
Wir bleiben gleich noch etwas in der Nähe. Eine der Nachbargemeinden von Le Landeron ist das historische Städtchen Neuenstadt. Nicht zu verwechseln mit Neuenburg. Es gehört nämlich bereits zum Berner Jura. Etwas versteckt liegt das farbenfrohe Städtchen zwischen Rebbergen und dem Ufer des Bielersees.
Beim Schlendern durch die gepflasterten Gassen und die historische Stadtanlage aus dem 14. Jahrhundert weiss man gar nicht, wohin schauen, da es so viele schöne malerische Häuser, historische Brunnen und herzige Lädeli gibt.
Wer mehr über die Geschichte von La Neuveville erfahren möchte, sollte unbedingt das Museum für Kunst und Geschichte besuchen.
Ein schmuckes Städtchen mit einem gut erhaltenen historischen Stadtbild findet man auch mitten im Waadtland. Und zwar in der kleinen Gemeinde Moudon. Die Altstadt ist in zwei Teile aufgeteilt: die ursprüngliche Oberstadt auf dem Hügel sowie die im Laufe des 13. Jahrhunderts entstandene Unterstadt am Ostfuss des Hügels.
Das Highlight befindet sich genau dazwischen: Der Broye-Turm aus dem 12. Jahrhundert. Abgesehen von den historischen Bauten ist die ehemalige Stadtfestung auch Ausgangspunkt zahlreicher Wanderwege.
Du sprichst nicht so gut Französisch? Bei den obigen Orten kommst du zwar auch mit schlechten Französischkenntnissen oder mit Deutsch gut zurecht. Trotzdem haben wir eine deutschsprechende Alternative für dich: Ins!
Die Berner Gemeinde mit ihren herzigen Bauernhäusern liegt direkt an der Sprachgrenze. Und trotzdem blickst du von der Moräne bis zum Neuenburgersee.
Kirche? In der Gemeinde ist wirklich alles hübsch.
So, wir wechseln die Region. Obwohl sich das Dorf von Tschlin in GRAUbünden befindet, ist es dort alles andere als grau.
Das Dörfchen liegt auf einer sonnigen Terrasse mit Blick auf das Unterengadin. Und es gibt auch ein paar schöne farbige Häuschen! Wenn du den Dorftrip mit einer Wanderung verbinden möchtest, lohnt sich der Panorama-Wanderweg nach Ramosch.
Eigentlich mag ich solche Ausdrücke wie 'klein, aber oho' nicht besonders. Aber hier passt es wirklich gut. Lichtensteig ist wirklich, wirklich klein. Der historische Stadtkern misst nur wenige hundert Meter.
Trotzdem lohnt sich ein Rundgang durch die historische Altstadt mit seinen herzigen kleinen Lädeli und Cafés. Auch einen Abstecher wert ist die St. Gallus Kirche, das Toggenburger Museum sowie die Loretokapelle.
Wenn du einen kleinen Städtetrip mit einer Wanderung verbinden möchtest, habe ich nochmals einen Tipp für dich: Estavayer-le-Lac.
Nachdem du einen kurzen Ausflug ins Mittelalter gemacht hast, geht's zum wirklich spektakulären Naturschutzgebiet Grande Cariçaie, welches sich über 3000 Hektaren erstreckt und das Zuhause vieler Vogelarten ist.
Aber nochmals zurück zur Altstadt. Diese ist nicht minder spektakulär. Im Herzen der Altstadt thront das Schloss Chenaux.
Ein sehr schönes Schloss mit einem hohen Bergfried sowie einem prachtvollen Schlossgarten … bevor ich abschweife: Es gibt noch ein Fröschemuseum sowie einen sehr schönen Hafen direkt am Neuenburgersee.
Im Süden der Schweiz gibt es einen Haufen hübscher Altstädtchen. Dieses ist eher weniger bekannt: Carona, auch Dorf der Künstler genannt. Die Gemeinde befindet sich oberhalb von Lugano zwischen den Bergen San Salvatore und Arbostora.
Beim Schlendern durch die Gassen trifft man auf einige Kunstschätze aus dem 15. und 18. Jahrhundert. Wer noch weiter zurück in die Vergangenheit gehen möchte: Circa 20 Minuten vom Ortskern entfernt erreichst du zu Fuss die Kirche Santa Maria di Torello, die 1217 erbaut wurde. Sie befindet sich inmitten von Nichts einer wunderschönen Naturlandschaft. Herrlich!
Der Weg zur Kirche kann auch mit einem Abstecher zum Park San Grato verbunden werden. Neben zahlreichen Pflanzen erwartet dich dort auch eine einmalige Sicht auf den Luganersee sowie auf die Gipfel der Alpen.
Schon zu gross?