So ist die Schweiz. Überall. Nur so. Gemäss führenden Buntstiftfirmen jedenfalls. (Bild: Shutterstock)
HIPSTERLITHEATER
First World Problems Switzerland
Keine Angst, es geht nicht wieder um die Abstimmung. Inspiriert von den überall im Internet kursierenden und sehr lustigen «First World Problems» hier nun also mein watson-Debüt.
Bis zu meinem nächsten Skigebiet benötige ich fast eine Stunde mit dem Auto.
Ich habe die Papiersammlung verpasst und muss jetzt mein perfektes Bündeli 2 Wochen in den Keller stellen.
Ich habe wieder vergessen, Gebührensäcke an der Migroskasse zu kaufen.
Meine Kleider riechen noch vom Fondue.
Mein Zug hat 2 Minuten Verspätung.
Meine englischsprachigen Freunde verstehen nicht, was ich mit Silvester meine.
Die Därme für meine Nationalwurst kommen aus Brasilien.
Meine deutschen Freunde verstehen nicht, was ich mit Natel meine.
Unser Bankgeheimnis ist in etwa noch so geheim, wie Kurt Aeschbachers sexuelle Orientierung.
Mein Zug ist voller voller Rekruten (der Satz stimmt schon so).
Die riesige Schokoladenauswahl überfordert mich.
Die Kirchenglocken übertönen meinen Fernseher.
Die Parkuhr nimmt keine Münzen unter 50 Rappen.
Stephan Klapproths Frisur lenkt mich extrem vom Inhalt der Nachrichten ab. Ich schwör, die fliegt jetzt dann davon.
Der nächste Abfalleimer ist 30 Meter entfernt und ich muss mein Apfelbütschgi bis dahin herumtragen, wie so ein Irrer.
Die Papierabfuhr hat mein Bündeli im Coop-Papiersack nicht akzeptiert und einfach stehen lassen.
Ich schreibe «anders» im Hochdeutsch versehentlich mit «t» am Schluss. Jedes. Mal.
Am Flughafen Zürich werden Touristen von einem Panflötenspieler begrüsst und denken sicher, das sei jetzt unsere Volksmusik.
Habe kein Geld mehr, weil ich im Kino ein Getränk und gebrannte Mandeln gekauft habe.
Mein Nachbar hängt seine Wäsche nicht schnell genug wieder ab.
Es hat keine Gratiszeitung mehr in der Box.
5-Räppler sind reine Schikane.
Dieses Restaurant bietet kein Aromat an.
Ich muss für Bier extra vom Migros in den Coop oder Denner.
Unsere ESC-Vertretung erweckt in mir wilde Auswanderungsfantasien.
Unser Nationalgetränk besteht hauptsächlich aus Käseproduktionsresten.
Der erste August fällt auf ein Wochenende.
Unsere Touristen kaufen Kuckucks-Uhren als Souvenir, dabei sind die aus dem deutschen Schwarzwald.
Es hat keine Säckli mehr beim Gemüse im Coop.
Der Kunde hinter mir legt seine Waren ohne Warentrenner rotzfrech aufs Förderband und ich schaue panisch zu, wie sein Gemüse langsam zur Kassiererin fährt. Aber ich kann jetzt wohl schlecht noch schnell einen Warentrenner hinlegen, weil das könnte sehr grob wirken und die Gefühle meines Hintermanns verletzen. Und so hoffe ich, dass mich die Aufmerksamkeit der freundlichen Portugiesin aus dieser Zwickmühle befreit, was sie dann leider nicht tut und schon scannt sie dem Löli seine Peperoni zu meinen Sachen ach komm das war doch mindestens ein halber Meter leeres Warenband und Realisationsspielraum ist die eigentlich bekifft mal neui Brülle Fielmann neiehrlichhey.
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Rafi Hazera
Rafi Hazera ist Grafiker, Comedian, Zürcher und das Herrchen des Zukkihunds. Rafi ist extrem schön. Und auch weise. Das ist Allgemeinwissen. Und er hat den Text für dieses Kästli natürlich nicht selber geschrieben. Wenn ihn jemand fragt, warum sein Blog auf watson «Hipsterlitheater» heisse, obwohl er gar nicht immer über Hipster blogge, dann lacht Rafi laut und sagt der Person, dass ihm ihre Meinung völlig schnurz sei und er manchmal auch an die S-Bahn-Türe lehne, obschon dies ausdrücklich nicht erwünscht wird. So ein ungehobelter Rowdy ist er nämlich.
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Die beliebtesten Kommentare
Milie
09.08.2015 23:16registriert April 2015
Das Aluminiumpapierli der Nutella geht nicht auf einmal ab, man muss es mühsam abkratzen weil immer nur ein kleines Schnäfeli mitkommt -.-
Die beiden Bildschirme an meinem Arbeitsplatz verdecken mir die Sicht auf die Alpen. Und bei Abstimmungen muss ich immer über so viele Dinge mitbestimmen. Zudem schneiden wir immer so mies ab beim ESC. Da kann ich mich gar nicht darüber freuen, dass wir so ganz viel Geld sparen können, weil wir den garantiert nie mehr in der CH durchführen müssen. 😉
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Unfähige Führungskräfte machen krank und sind ein Kündigungsgrund. Die CSS-Gesundheitsstudie offenbart, dass sich das Verhältnis zwischen Mitarbeitenden und ihren Chefinnen und Chefs erneut verschlechtert hat.
Gute Führungskräfte sind daran zu erkennen, wie ihr Team funktioniert, wenn sie abwesend sind. Sie machen sich also im besten Fall überflüssig. Im Arbeitsalltag passiert oft das Gegenteil: Sie wollen sich unentbehrlich machen, halten ihre Mitarbeitenden klein, überfordern oder unterfordern sie und agieren misstrauisch. Der Karrierecoach Martin Wehrle weiss um die Nöte von Angestellten, die unter solchen Bedingungen arbeiten müssen. Nach jahrzehntelanger Beratungstätigkeit kommt er sogar zum Schluss: «In manchen Firmen geht es wie in Irrenhäusern zu und her.»