Schweiz
Bundesrat

Bundesrat will keine strengere Wolfsregulierung.

ARCHIV - 29.08.2023, Niedersachsen, Springe: Ein junger Wolf steht im Gehege im Wisentgehege Springe. (zu dpa:
Wölfe sind per Gesetz streng geschützt und der Bundesrat will den Kantonen im Moment keinen zusätzlichen Handlungsspielraum für Abschlussbewilligungen gewähren.Bild: keystone

Bundesrat will Wolfsregulierung vorerst nicht weiter verschärfen

28.11.2024, 11:1728.11.2024, 11:17

Die Kantone sollen vorderhand nicht mehr Kompetenzen erhalten, um Abschüsse von Wölfen zu bewilligen. Dieser Meinung ist der Bundesrat. Er lehnt entsprechende Pläne der zuständigen Ständeratskommission ab.

Kommission forderte «wolfsfreie Zonen»

Die Umwelt-, Raumplanungs- und Energiekommission des Ständerats (Urek-S) fordert mit einer Motion «eine regional differenzierte Bestandesregulierung mit weniger Bürokratie». Zudem solle der Bundesrat prüfen, ob die Kantone wolfsfreie Zonen bestimmen können. Dies würde eine neuerliche Anpassung des erst vor Kurzem geänderten Jagdgesetzes bedingen. Der Ständerat debattiert in Kürze darüber.

Der Bundesrat lehnt die Forderungen ab, wie er in seiner am Donnerstag veröffentlichten Stellungnahme zum Vorstoss schreibt. Die angepassten Bestimmungen sollten ihre Wirkung entfalten, bevor weitere Anpassungen geprüft werden. «Sollten die Ziele der revidierten rechtlichen Grundlagen nicht erreicht werden können, wird der Bundesrat zu gegebener Zeit zusätzliche Massnahmen prüfen.»

Schutzstatus könnte gelockert werden

Offen ist der Bundesrat jedoch dafür, den Schutz des Wolfs im Rahmen der Berner Konvention von «streng geschützt» auf «geschützt» herabzustufen. Diesen Antrag hatte die Schweiz bereits 2022 ohne Erfolg gestellt.

Ende September sprachen sich die Mitgliedstaaten der EU ebenfalls für eine Lockerung des Wolfsschutzes aus. Ziel ist ebenfalls eine Herabstufung von «streng geschützt» auf «geschützt». Die Schweiz werde diesen Antrag unterstützen, so der Bundesrat.

Der Handlungsspielraum der Kantone bleibt

Das im Dezember 2022 revidierte Jagdgesetz ist laut dem Bundesrat jedoch mit beiden Schutzstatus des Wolfs vereinbar. Die Revision ermöglicht den Kantonen, unter bestimmten Bedingungen proaktiv in die Wolfsbestände einzugreifen.

Dadurch haben die Kantone einen grösseren Handlungsspielraum bei der Regulierung und können bereits tätig werden, bevor es zu Schäden oder zu schadenstiftendem Verhalten von Wölfen kommt. Der Bundesrat geht davon aus, dass die Wölfe durch die präventive Regulierung wieder scheuer werden, wie er schreibt. (sda/thw)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Auge in Auge mit einem Wolf
1 / 6
Auge in Auge mit einem Wolf
Der «böse Blick»: Ein grosser männlicher Wolf merkt auf. Der Filmer ist unsichtbar versteckt und unter dem Wind, macht aber durch Imitation des Heulens auf sich aufmerksam. Die bersteinfarbene Iris der Wölfe war den Menschen so unheimlich, dass Hunde mit heller Iris getötet wurden.
quelle: videostill/stefano polliotto
Auf Facebook teilenAuf X teilen
«Ich bin total gegen Wolfsabschüsse » – Jäger hat klare Meinung
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
3 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
3
Spitex-Dienste leisten so viele Pflegestunden wie noch nie
Spitex-Pflegende haben 2024 so viel gearbeitet wie noch nie. 424'000 Klientinnen und Klienten profitierten von 25,6 Millionen Pflegestunden. Das ist der grösste Anstieg seit 2011.
Im Vergleich zum Vorjahr leisteten die Anbieter knapp ein Viertel mehr Pflegestunden mit einem Viertel mehr Beschäftigten, teilte das Bundesamt für Statistik (BFS) in seiner jährlichen Erhebung der Gesundheitsversorgung am Dienstag mit. Der Anstieg sei in erster Linie auf das zunehmende Angebot gewinnorientierter Unternehmen zurückzuführen.
Zur Story