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SP verzichtet diesmal auf Kriterien für Bundesratsticket

Alain Berset, Federal Councillor and President of the Swiss Confederation, during the 30th Street Parade in the city center of Zurich, Switzerland, Saturday, August 12, 2023. The annual dance music ev ...
Nachfolgerin oder Nachfolger für ihn gesucht: Bundesrat Alain Berset.Bild: keystone

SP verzichtet auf Kriterien für Bundesratsticket – Grüne bestätigen Anspruch

02.09.2023, 10:2302.09.2023, 15:53
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Die SP verzichtet auf Kriterien für das Bundesratsticket. Die Partei will gemäss Beschluss der SP-Fraktion vom Samstag für die Nachfolge von Alain Berset im Bundesrat eine Auswahl von mehreren Kandidatinnen und Kandidaten nominieren.

Alle interessierten Parteimitglieder können bis zum 29. Oktober eine Kandidatur einreichen, wie die SP-Bundeshausfraktion mitteilte. Eine Kommission prüfe im Anschluss die Kandidaturen auf ihre Eignung.

Die Kandidierenden werden sich Anfang November an vier öffentlichen Hearings in Genf, Biel, Olten und Schaffhausen den Parteimitgliedern und der Bevölkerung präsentieren. Am 25. November wird die Fraktion das Bundesratsticket nominieren. Die Wahl findet am 13. Dezember statt.

Grünen wollen auch in den Bundesrat

Fast gleichzeitig hat die Fraktion der Grünen in der Bundesversammlung den Zeitplan für die Bundesratskandidatur ihrer Partei festgelegt: Bis zum 3. November müssen sich jene bei der Partei melden, welche Interesse haben, bei den Bundesrats-Gesamterneuerungswahlen im Dezember anzutreten.

Auf Anfrage sagte die Generalsekretärin der Grünen, Rahel Estermann, welchen Bundesratssitz die Grünen attackieren wollten, sei derzeit offen. Die Partei werde sich nach den Wahlen vom Oktober positionieren. Klar sei, dass die Grünen die Mehrheit von SVP und FDP brechen wollten.

Das Klima brauche eine Stimme im Bundesrat. Der Handlungsbedarf sei angesichts der Klimakrise und ihrer Auswirkungen «riesig». Bereits im Juni hatten die Schweizer Grünen bekannt gegeben, dass sie bei den Gesamterneuerungswahlen für den Bundesrat im Dezember mit einer Kandidatur antreten wollen.

Kandidatinnen und Kandidaten der SP

Bereits Interesse bekundet hat bisher nur ein Kandidat: der 53-jährige Basler SP-Nationalrat Mustafa Atici. «Ja, ich will!», sagte er gegenüber dem Basler Lokalmedium «Prime News». Er wäre der erste Bundesrat mit Migrationshintergrund.

Der Zürcher Ständerat Daniel Jositsch will am 5. September über eine mögliche Kandidatur informieren, wie er am Samstag mitteilte. Nach dem Rücktritt von Simonetta Sommaruga im vergangenen Jahr hatte der 58-Jährige an einer Kandidatur festgehalten, obwohl die SP ein reines Frauenticket beschlossen hatte. Bei der Wahl durch die Vereinigte Bundesversammlung erhielt er in den ersten Wahlgängen zahlreiche Stimmen. Schliesslich setzte sich jedoch die jurassische Ständerätin Elisabeth Baume-Schneider gegen die Basler Ständerätin Eva Herzog durch.

Im Gespräch sind ausserdem der Basler Regierungspräsident Beat Jans und erneut die Baslerin Herzog. Auch die Nationalrätinnen und Nationalräte Priska Seiler-Graf (ZH), Jon Pult (GR) und Matthias Aebischer (BE) sowie die Berner Regierungsrätin Evi Allemann werden als mögliche Nachfolger gehandelt.

Die SP Frauen riefen derweil Frauen aus ihren Reihen zu einer Kandidatur auf. Es wäre begrüssenswert, wenn die SP mit mindestens einer Frau ins Rennen um den Bundesratssitz ginge, sagte Tamara Funiciello, Co-Präsidentin SP Frauen Schweiz, in einer Mitteilung vom Samstag. Das Feld möglicher Kandidatinnen sei gross. Sie selber erwägt eine Kandidatur, wie sie im Sommer sagte.

(yam/sda)

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56 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Sandlerkönig Eberhard
02.09.2023 10:45registriert Juli 2020
Erst müssen es diskussionslos Frauen sein, nachdem eine gewählt worden ist spielt dann die Grosse Geschlechterfrage beim nächsten mal plötzlich keinen Rugel. Moll, das ist doch mal konsequente Umsetzung der Grossen Gleichstellung😄👍
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Helvetiavia Philipp
02.09.2023 10:47registriert Februar 2018
Frage: Wie heuchlerisch kann eine Partei sein?
SP: „Ja“.

Beim ersten Sitz erklären, die Kandidaten müssten weiblich und franco- oder italophon sein, damit alle Bevölkerungsgruppen bestmöglich vertreten sein; beim zweiten Sitz dann darauf pfeifen.

Sie hätten doch gleich die Voraussetzung aufstellen können, man dürfe nicht „Daniel Jositsch“ heissen.

An Jositschs Stelle würde ich mir eine neue Partei suchen.
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therationalist
02.09.2023 10:34registriert Dezember 2017
Die Partei schaufelt sich selbst das Grab für die diesjährigen Wahlen. Man holt sich ein PR Debakel nach dem anderen völlig unnötig ins Haus.
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