«Die Positivitätsrate besorgt uns sehr. Wir hätten lieber eine Positivitätsrate, die deutlich tiefer wäre», sagt Stefan Kuster, Leiter Übertragbare Krankheiten des BAG, gegenüber den Medienschaffenden am 20. Oktober. Die Pressekonferenz von Bund und Kantonen zur aktuellen Corona-Situation in der Schweiz in sieben Punkten:
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Im internationalen Vergleich schneidet die Schweiz derzeit nicht gut ab: mit 337 Neuinfektionen pro 100'000 Einwohner liegt sie deutlich vor Italien und nur knapp hinter Frankreich. Das Nachbarland Deutschland meldet viermal weniger neue Fälle als die Schweiz.
Die Verdoppelungszeit der neuen Fälle beträgt hierzulande aktuell eine Woche. Das heisst, vor einer Woche zählte das Land noch halb so viele Fälle wie diese, und nächste Woche dürften es doppelt so viele Fälle sein.
In den letzten 14 Tagen lag die Positivitätsrate der Tests bei durchschnittlich 14 Prozent. Nach der WHO sollten nicht mehr als 5 Prozent der Tests positiv ausfallen, ansonsten werden viele Corona-Fälle nicht erfasst. Es gibt in der Schweiz demnach eine hohe Dunkelziffer.
Die Reproduktionszahl liegt zurzeit bei 1.6; das bedeutet, dass zehn infizierte Personen im Durchschnitt 16 weitere Personen mit dem Coronavirus anstecken. Erst wenn die Reproduktionszahl unter 1 liegt, verlangsamen sich die Infektionszahlen.
Zur Verfügung stehen schweizweit rund 1000 Intensivstation-Betten mit der Möglichkeit zur Beatmung in rund 150 Spitälern. Mit den Reserven stehen der Schweiz maximal zwischen 1500 und 1800 Plätze zur Verfügung.
Insgesamt sind 706 Intensivpflege-Plätze belegt – davon sind 100 Covid-Patienten. Die Zahl habe sich in den letzten fünf Tagen um das Anderthalbfache (mal 1.5) erhöht.
Die Spitäler können die Intensivbetten erhöhen. Deshalb erhebt der Bund die Zahlen täglich, damit rechtzeitig entsprechende Massnahmen getroffen werden können.
Pflegepersonal und Ärzte mit entsprechenden Zusatzausbildungen gebe es zurzeit noch genug. Wenn der Bedarf steigen sollte, dann werde zusätzliches Personal aus anderen Bereichen abgezogen bzw. entsprechend ausgebildet.
Der Bund und die Kantone haben sich gemäss Experten auf die zweite Welle vorbereitet. Die Kantone hätten eine entsprechende Material-Reserve angelegt. In den meisten Fällen beträgt diese Reserve eine Abdeckungen des Materialverbrauchs von 40 Tagen – in vielen Fällen sogar über 80 bis 100 Tage.
Nur bei Untersuchungs-Handschuhen bestehe ein Nachholbedarf. Bund und Kantone beschaffen zurzeit die Handschuhe. Auch Testkapazitäten seien noch vorhanden.
Könnte der Schweiz auch ein Mini-Lockdown bevorstehen, wie er bereits in einigen Ländern ausgerufen wurde? Sogenannte ‹Circuit-Breaker› sollen den exponentiellen Anstieg unterbrechen, indem für kurze Zeit das öffentliche Leben erneut minimiert wird.
Es bleibt gemäss Bundesexperten abzuwarten, wie effektiv ein solcher ‹Circuit-Breaker› ist. Für die Schweiz wird diese Massnahme zurzeit überprüft.
Zivilschützer unterstützen seit Mai in mehreren Kantonen das Contact-Tracing. Aktuell stehen 56 Personen vom Zivilschutz im Einsatz für den Bund und die Kantone.
Dieser Einsatz kann mehrere Monate dauern und wird subsidiär geregelt: Zuerst müssen die Kantone ihre Möglichkeiten zur Rekrutierung von Contact-Tracing-Arbeitnehmenden vollends ausgeschöpft haben, bevor Zivilschutzleistende angefordert werden können.
Bund und Kantone haben vor dem Hintergrund der zweiten Welle und den kommenden Monaten entschieden, die Dienstpflichtdauer von 12 auf 14 Monate zu erhöhen.
Auf die Frage, wann die Unternehmen damit rechnen können, Gelder zu erhalten, antworten die Experten:
Es soll aber schnell gehen, die Vernehmlassung werde deshalb bald stattfinden. Die Verordnung dürfte Anfang nächsten Jahres in Kraft treten.
Thomas Steffen, Kantonsarzt von Basel-Stadt, nimmt die Stimmung der Schweizer Bevölkerung verunsichert, frustriert und besorgt war.
Es sei jetzt wichtig, die Bevölkerung sachlich zu informieren, sagt Steffen an der Konferenz. «Es braucht zweifellos Mut». Doch es gebe ein Licht am Ende des Tunnels: «Irgendwann wird es wieder Frühling, und die Situation wird wieder besser».
(adi)
Ja genau, DIESE Sätze sind so (etwa) gesagt worden. DAS fände ich wichtig, das diese Aussagen mal endlich mehr in den Fokus rücken. Unsere Experten sind nicht allwissend, sondern auch nur Menschen und das ist vollkommen ok.
Ich hoffe das ist nicht unsere einzige Möglichkeit dieses Virus zu besiegen. Im Februar wäre diese Aussage noch zu verkraften aber wir haben ja noch nicht einmal Winter.
Tönt für mich wie wenn man als Unterklassiger Verein gegen Profis spielt und vor dem Match sagt es Dauert ja nur 90min bis zum Punktgewinn..
Also ziemlich Hoffnungslos🙈