Schweiz
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Demo-Rave gegen Klubsterben im neuen Zürcher Velotunnel

KEYPIX - Der Stadttunnel, die Veloverbindung zwischen den Kreisen 4 und 5, aufgenommen am Dienstag, 20. Mai 2025 in Zuerich. (KEYSTONE/Ennio Leanza)
Der Stadttunnel unter dem Zürcher Hauptbahnhof ist seit dem 20. Mai geöffnet. Bild: keystone

Demo-Rave gegen Klubsterben im neuen Zürcher Velotunnel

Am 31. Juli soll ein Demo-Rave gegen das Klubsterben in Zürich im neuen Velotunnel unter dem Zürcher Hauptbahnhof stattfinden.
16.07.2025, 11:1916.07.2025, 16:14
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Am 31. Juli wird unter dem Zürcher Hauptbahnhof im neuen Zürcher Velotunnel eine Demonstration, die gleichzeitig ein Rave ist, stattfinden. Dies berichtet 20 Minuten.

Das Zürcher Label «Schallfenster» will den Tunnel in «The Tunnel» verwandeln und mit ihrem Rave auf das Klubsterben in Zürich aufmerksam machen. Der Zutritt zur Rave-Demo ist gratis.

the tunnel rave-demo im zürcher velotunnel
Der Mitorganisator Onur Özmann tritt selbst als DJ auf.Bild: https://www.schallfenster.art/thetunnel

Zuletzt ist die schrumpfende Klubszene in Zürich mit der Schliessung der Klubs «Zukunft» und dem «Mascotte» aufgefallen. Der Mitorganisator des Raves, Onur Özman, sagt gegenüber «20 Minuten»:

«Viele Klubs gibt es nicht mehr, die übrig gebliebenen stehen finanziell extrem unter Druck.»

Die Folgen der schrumpfenden Klubszene seien, dass Sponsoren von Klubs und Veranstaltungen die Kontrolle über das Line-up übernehmen. Klickzahlen und die Anzahl Follower entscheiden zunehmend, ob Künstler gebucht werden oder nicht. Dies führe dazu, dass immer dieselben DJs auflegen und ähnliche Musik spielen.

Auch die Klubbetreiber im Hintergrund seien mitschuldig, sagt Onur Özman weiter. Wo sie früher die Szene positiv geprägt haben, sei heute der «Status quo» wichtiger. Innovation und Diversität hätten kaum mehr Platz im Klubbetrieb.

Der Mitorganisator von «The Tunnel» sagt gegenüber «20 Minuten» weiter, dass jüngere Generationen an Klubgängern systematisch ausgeschlossen und nur kontrolliert in die Klubs gelassen würden. Dies müsse aufhören.

In einem Aufruf auf ihrer Website stellt das Kollektiv «Schallfenster» mehrere Forderungen an die Stadt Zürich. Diese solle:

  • Fördergelder für neue Klubprojekte stellen,
  • Lagerhäuser und andere Flächen einfacher als Locations für Veranstaltungen zugänglich machen,
  • die Subkultur der Klubszene fördern.

Das Zürcher Label findet, dass Klubbesitzer in der Verantwortung stünden, diverse Künstler zu buchen und somit die Diversität der Klubszene zurückzubringen.

Wie soll der Demo-Rave ablaufen?

Am 31. Juli soll laut Onur Özman aber die Musik im Vordergrund stehen. Es soll ein gemeinsames Feiern sein, mit Bindungen zwischen Menschen, die Freude daran haben.

Die Durchfahrt für die Velofahrer im Tunnel werde weiterhin sichergestellt und es bestehe ein Abfallkonzept für den Tunnel. Eine Bewilligung von der Polizei hat das Projekt bisher nicht erhalten und sie werden dies wohl auch nicht, sagt Özman. Sie würden an den friedlichen Protest glauben.

Die Stadtpolizei Zürich sagt gegenüber «20 Minuten», dass sie Kenntnis der Demonstration haben und dementsprechende Abklärungen noch laufen würden. (nib)

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89 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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El_Chorche
16.07.2025 11:42registriert März 2021
"Der Zutritt zur Rave-Demo ist gratis."

Oh, das ist ja lieb.

Gratis an einer Demo teilnehmen steht schon lange auf meiner Bucketlist. Und das auch noch auf öffentlichen Grund!

Da hört die Gönnung ja gar nicht mehr auf!

Gruss
Chorche, Rappenspalter
12011
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the_dude
16.07.2025 11:42registriert September 2015
Vor 15, 20 Jahren machten wir Botellons als Demo gegen übertrieben Preise in Clubs und Bars.
Geändert hat sich nichts, jetzt sterben die Clubs hald. Ich denke auch nicht, dass ein Velotunnel Rave was ändert ausser ein paar Schmierereien im neuen Tunnel und mehr Uringestank.
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tschutsch
16.07.2025 11:55registriert November 2024
Keine Sorge - die Leute werden kommen! Weil ist gratis!

In den Clubs werdet ihr die meisten davon aber dann trotzdem nie sehen - weil kostet Geld! Viel Geld!

Bei den Preisen für Eintritt, Getränke, Snacks etc. wundert mich das Clubsterben nicht!
Frauen werden permanent belästigt und doof angemacht (das ist selbstverständlich nicht nur in Clubs ein Problem) und "Jungs" wollen eben auch in keinen Club wo keine "Chicks" aufzureissen sind...

Ich jedenfalls werde keinen Club je vermissen...
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