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In Bern bleibt es ruhig: Keine Demonstration der Massnahmengegner

In Bern bleibt es ruhig: Keine Demonstration der Massnahmengegner

21.10.2021, 21:10
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Polizisten beobachten das Bundeshaus und den Bundesplatz, am Samstag, 10. Oktober 2015 in Bern. Die Polizei hat am Samstagabend in Bern mit einem massiven Aufgebot einen unbewilligten "Antifaschi ...
Polizisten am Bundesplatz: Heute Donnerstag blieb es ruhig. (Archivbild)Bild: KEYSTONE

Die Gegner der Corona-Massnahmen, die in den vergangenen Wochen die Berner Polizei jeweils mit unbewilligten Demonstrationen auf Trab gehalten hatten, sind am Donnerstagabend nicht aufmarschiert.

Eine einzige Person mit einer Schweizerfahne hielt sich kurz in Bahnhofsnähe auf. Eine Handvoll weitere Personen beobachtete die Lage vor Ort. Auch gut eine Stunde nach angekündigtem Kundgebungsbeginn blieb es aber in der Stadt ruhig.

Die Berner Kantonspolizei war mit einem sichtbaren Aufgebot präsent und nahm Personenkontrollen vor, wie sie auf Twitter mitteilte. Ausserdem seien vereinzelt Wegweisungen oder Fernhalteverfügungen ausgesprochen worden.

An den vergangenen Donnerstagen war es an unbewilligten Kundgebungen von Corona-Massnahmen-Gegnern verschiedentlich zu Ausschreitungen gekommen. Die Polizei setzte Wasserwerfer und Gummischrot ein.

Uneinigkeit

In der Szene der Corona-Massnahmen-Gegner brodelt es derzeit. Die Stadt Bern hatte am Dienstag die Bewilligung für eine grosse Kundgebung der Corona-Massnahmen-Kritiker am 23. Oktober - diesen Samstag - auf dem Bundesplatz erteilt. Allerdings mit Auflagen, die die organisierenden Vereinigungen, das «Aktionsbündnis Urkantone» und die «Freie Linke Schweiz» schliesslich akzeptierten.

Eine der Auflagen: die Polizei wird keine unbewilligten Kundgebungen wie jene an den Donnerstagen mehr tolerieren. Sicherheitsdirektor Reto Nause will im Widerhandlungsfall Kosten den Randalierern überwälzen.

Die Organisatoren der Kundgebung vom Samstag betonten, sie stünden «für eine gewaltfreie und friedliche Diskussionskultur, denn nur so sind freie Meinungsäusserung und Demokratie möglich. Wir distanzieren uns in aller Deutlichkeit von jeglichem aggressiven oder gewalttätigen Verhalten». Solange die Behörden Bewilligungen erteilten, empfehle sich dort eine Teilnahme.

Demo woanders

Ein Teil der Szene war damit aber gar nicht einverstanden. Die Bewegung «Massvoll» etwa kritisierte die Bedingungen der Stadt Bern für die Kundgebung als inakzeptabel. Man werde am Samstag nicht in Bern sein, sondern woanders demonstrieren, liess die Bewegung ihre Anhänger in den Sozialen Medien wissen.

In einschlägigen Foren wird heftig über die Sache gestritten. In verschiedenen Einträgen warnten Forenteilnehmer deshalb vor einer Spaltung der Bewegung der Corona-Massnahmen-Gegner.

Die Gruppierung «Stiller Protest» hat sich unterdessen laut einem Videobeitrag in den Sozialen Medien dazu durchgerungen, doch nach Bern zu gehen, um einer Spaltung nicht Vorschub zu leisten. (sda)

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39 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Charlie Brown
21.10.2021 21:39registriert August 2014
„In verschiedenen Einträgen warnten Forenteilnehmer deshalb vor einer Spaltung der Bewegung der Corona-Massnahmen-Gegner.“

Es droht die Spaltung der Spalter. Köstlich.
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Julien Marchand
21.10.2021 21:47registriert März 2014
Massvoll will also lieber masslos und unbewilligt demonstrieren. Tolle Demokraten sind das.
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Liebu
21.10.2021 21:50registriert Oktober 2020
Nicht nur das Zertifikat, die Massnahmen oder das Virus spaltet, nein, jetzt sind es sogar schon die Demos.
Aber wer spaltet mein Holz? 🤔
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