Schweiz
Coronavirus

Superspreader in Zürich: Mann steckt in Club 5 Gäste mit Coronavirus an

«Superspreader» in Zürcher Club – bislang 5 Ansteckungen, 300 Gäste müssen in Quarantäne

Ein junger Mann hat im «Flamingo Club» mehrere Personen mit dem Coronavirus infiziert. Die Gesundheitsdirektion rät, vorsichtig zu sein.
27.06.2020, 19:1428.06.2020, 13:40
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Im Kanton Zürich ist es zum ersten sogenannten «Superspreader-Event» gekommen. Ein Mann, der am 21. Juni in einem Club in Zürich zu Gast war, wurde positiv auf Covid-19 getestet. Fünf weitere Personen, die mit ihm im Club waren, entwickelten daraufhin Symptome.

Auch diese Personen wurden positiv auf das Coronavirus getestet, wie die Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich am Samstagabend mitteilte. Der Fall sei dem kantonsärztlichen Dienst am Abend des 26. Juni 2020 gemeldet worden. Dieser habe daraufhin so rasch wie möglich mit dem Betreiber des Flamingo Clubs Kontakt aufgenommen.

Kontaktdaten der Gäste erfasst

Der Clubbetreiber habe sich vorbildlich verhalten, er konnte den Contact-Tracern des Kantons Zürich eine Liste mit den Kontaktdaten der Besucher des Clubs überreichen.

Dank der Kontaktliste konnte das Contact-Tracing-Team die Gäste des Clubs am Samstag über die notwendige Quarantäne informieren, wie es weiter heisst. Für die knapp 300 Gäste und Angestellten des Clubs, die am besagten Abend anwesend waren, ordnete der kantonsärztliche Dienst eine zehntägige Quarantäne an, damit soll die Infektionskette unterbrochen werden.

Dieser Vorfall zeige, wie wichtig es sei, die Abstands- und Hygieneregeln einzuhalten und die Eigenverantwortung wahrzunehmen, heisst es. Nur schon bei leichten Symptomen gelte es, konsequent Zuhause zu bleiben.

Was raten die Behörden?

Die Gesundheitsdirektion bittet die Zürcher Bevölkerung und die Gäste von ausserhalb, die sich dieses Wochenende an Events aufhalten, vorsichtig zu sein und Menschenansammlungen zu meiden. Sollte der Abstand nicht eingehalten werden können, wird empfohlen, eine Maske zu tragen.

Im Falle weiterer Superspreader-Events müssen Clubschliessungen in Betracht gezogen werden, wie es weiter heisst.

Was sind Superspreader?

Superspreader sind sogenannte Superverbreiter des Virus, weil sie in einer hochansteckenden Phase mit vielen anderen Leuten in Kontakt kommen und sie unbemerkt anstecken. Laut Bundesamt für Gesundheit (BAG) sind dies erkrankte Personen, die aus unbekannten Gründen sehr ansteckend sind.

«Leider hat der Kanton Zürich den ersten Superspreader-Event zu verzeichnen. Ein Mann, der am 21. Juni 2020 in einem Club in Zürich zu Gast war, wurde am 25. Juni 2020 positiv auf COVID-19 getestet. Fünf weitere Personen, die mit ihm im Club waren, entwickelten daraufhin Symptome und wurden ebenfalls positiv getestet. Der Fall wurde dem Kantonsärztlichen Dienst am Abend des 26. Juni 2020 gemeldet.»
quelle: gd.zh.ch

Der Flamingo Club ist an der Limmatstrasse 65 in Zürich. Auf der Club-Website steht nichts zum Vorfall.

Zuletzt hat die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in der Schweiz wieder zugenommen. Binnen eines Tages wurden 69 neue Fälle bekannt, etwa drei Mal mehr als zu Wochenbeginn.

(dsc/sda)

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204 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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n3rd
27.06.2020 19:42registriert Februar 2020
So unvorhersehbar. Hätte uns doch nur jemand gewarnt 🤷🏻‍♂️
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Terraner
27.06.2020 19:27registriert April 2020
Stoppt sofort diesen Unsinn mit den Cluböffnungen. Sonst wird es jedes Wochenende zu diesen Superspreading-Events kommen. Jetzt wo die Fallzahlen steigen, ist es logisch dass sich auch Infizierte in Clubs begeben.
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Dominik I.
27.06.2020 19:49registriert Dezember 2014
Irgendwann muss man sich fragen, ob man lieber die Clubs / Bars schliesst & entschädigt statt hunderte von Leuten in die Quarantäne zu schicken.

Selbst wenn 50% der anwesenden von zuhause weiterarbeiten können, würde der Erwerbsersatz für die 150 weiteren Personen bei über 150'000 CHF liegen für diese 10 Tage (gerechnet mit ca. 4'000 CHF Einkommen pro Monat, also gut 1000 CHF pro Kopf). Und ich denke, diese 4'000 CHF sind recht konservativ.

Für kleine Unternehmen, welche auf die MA's angewiesen sind, hilft die Entschädigung jedoch dann auch nicht wirklich viel...
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