Impfkommissions-Präsident Christoph Berger zieht ein positives Fazit zur Schweizer Impfstrategie: «Unser Ziel war immer, durch die Impfung möglichst viele schwere Krankheiten zu verhindern, sodass das Gesundheitssystem nicht überlastet wird.»
Der Fokus auf die am meisten gefährdeten Personen habe sich bewährt, so der Präsident der Eidgenössischen Kommission für Impffragen (Ekif) im Interview mit den Tamedia-Zeitungen. «Wir haben die Risikogruppen besser von der Impfung überzeugt als andere Länder.»
Gleichzeitig sei klar, dass unerwünschte Impffolgen auftreten können. «Und ja, wir müssen diese Personen und ihre Leiden ernst nehmen, ihnen auch helfen», sagte Berger. Wie bei Long-Covid gebe es aber auch bei den Impfschäden keine einheitliche, auf alle Betroffenen zutreffende Diagnose, darum seien individuelle Behandlungen nötig.
«Nach zwei Jahren ist klar, dass der Nutzen der Impfung weit grösser ist als das Risiko», so Berger weiter. «Das gilt für die Gesamtbevölkerung, aber für einzelne Betroffene sieht das natürlich anders aus.»
Da heute keine bedrohliche Pandemiesituation mehr vorherrsche, müsse jede Person selbst entscheiden, ob sie sich impfen lassen wolle. «Mit der Covid-Impfung ist es heute wie mit der Impfung gegen Grippe oder Zecken, also FSME: Jede Person muss ihr Risiko erkennen und das für sich selbst entscheiden.»
Risikopersonen würden mit der Covid-Impfung für weitere Wochen gut vor einer schweren Erkrankung geschützt. «Aber für jüngere, gesunde Personen macht die Impfung kaum mehr einen Unterschied», sagte Berger.
(sda)
Ich habe noch nie einen Mediziner gesehen, der die FSME-Impfung nicht jedem empfiehlt. Die ganze Schweiz ist Risikogebiet.