Die US-Arzneimittelbehörde FDA könnte US-Medienberichten zufolge den Corona-Impfstoff des deutschen Impfstoffherstellers Biontech und seines US-Partners Pfizer bereits in wenigen Tagen für Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 15 Jahren zulassen. Noch Ende dieser Woche oder Anfang nächster Woche könnte die bereits bestehende Notfallzulassung für Menschen ab 16 Jahre dementsprechend angepasst und erweitert werden, berichtete unter anderem die «New York Times» am Montag unter Berufung auf namentlich nicht genannte Bundesbeamte.
Vor rund einem Monat hatten Biontech/Pfizer einen entsprechenden Antrag bei der FDA eingereicht. Auch bei der europäischen Zulassungsbehörde EMA liegt ein solcher Antrag. Zuvor hatten die Unternehmen mitgeteilt, dass eine klinische Studie in der Altersgruppe von 12 bis 15 Jahren in den USA eine Wirksamkeit von 100 Prozent gezeigt habe. Die Impfung sei gut vertragen worden. Die Nebenwirkungen hätten jenen in der Altersgruppe von 16 bis 25 Jahren entsprochen.
Das weiss man nicht. Bis jetzt hat Pfizer noch kein Zulassungsgesuch bei Swissmedic gestellt. «Wir machen zum Zeitplan in der Schweiz keine Angaben», sagt Pfizer-Sprecherin Stephanie Peeters gegenüber dem «Tages-Anzeiger».
Lange dürfte es indes nicht mehr dauern, bis auch hierzulande ein Gesuch gestellt wird. Und wenn dies der Fall ist, dann könnte es theoretisch schnell gehen, denn: Pfizer muss nur eine Ausweitung der bestehenden Zulassung beantragen. Swissmedic-Sprecher Lukas Jaggi sagte der Tamedia-Zeitung: «Rasche Entscheide sind möglich.»
Auch das steht noch in den Sternen. Es laufen jedoch bereits Studien von Moderna und Pfizer/Biontech. Pfizer testet verschiedene Dosen in drei Altersgruppen (5 bis 12 Jahre, 2 bis 5 Jahre und 6 Monate bis 2 Jahre), Moderna testet mit der Erwachsenendosis oder kleineren Mengen.
Christoph Berger, Präsident der Eidgenössischen Kommission für Impffragen, sagte gegenüber dem «Tages-Anzeiger», dass er für die Altersgruppe unter sechs Jahren nicht mit einer Zulassung vor Frühjahr 2022 rechne.
Für Kinder unter 12 Jahren ist es deshalb wichtig, die Vakzine separat zu prüfen, weil sie eine andere Immunantwort haben als Erwachsene. So reagiert der angeborene Teil des Immunsystems zum Beispiel stärker bei Kindern als bei Erwachsenen. Auch innerhalb der Gruppe der Kinder muss noch unterschieden werden: Kinder unter fünf Jahren reagieren potenziell nochmals anders.
Am Ende ist es vor allem eine Mengenfrage. Wahrscheinlich dürfte sein, dass Kinder einfach eine tiefere Dosis bekommen. Wie hoch diese jedoch ausfallen soll, wird noch untersucht.
Weil es ansonsten sehr schwer werden wird, eine Herdenimmunität zu erreichen. Momentan wird davon ausgegangen, dass rund 80 Prozent der Bevölkerung Antikörper gegen das Coronavirus haben müssen, damit eine Herdenimmunität entsteht.
Für die Schweizer Bevölkerung bedeutet das: 6.9 der 8.6 Millionen Menschen müssen entweder durch Infektion oder durch Impfung Antikörper gegen das Coronavirus entwickeln. Mit neuen Mutationen könnte dieser Anteil noch steigen.
Beim Bund geht man momentan davon aus, dass sich 20 bis 25 Prozent der Erwachsenen nicht impfen lassen wollen. Kinder und Jugendliche machen zudem 18 Prozent der Bevölkerung aus. Um eine Herdenimmunität zu erreichen, werden wir deswegen wohl nicht darum herumkommen, auch einen Teil der jüngsten Generation zu impfen. (dfr/sda)
Hä? Jetzt haben wir seit über einem Jahr diese Pandemie. Man könnte es auch langsam begriffen haben. Wer nicht geimpft ist, wird automatisch durchseucht, das heisst, die Herdenimmunität wird auch erreicht.
Und an den Journi, der grundsätzlich meine Kommentare nicht aufschaltet, völlig unabhängig, was drin steht:
Wenn man durchseucht wird, tönt das zwar etwas blöd, heisst aber nur, dass alle immun sind aufgrund der natürlichen Immunabwehr.
Und: da könnt ihr noch lange die Kommentare zensieren: es herrscht Untersterblichkeit!