Karton, Stoff oder Plexiglas: Wie gut schützen die Trennwände in den Restaurants wirklich?
Not macht bekanntlich erfinderisch. Beim Umsetzen des Schutzkonzeptes für die Gastrobranche zeigen sich die Wirtinnen und Wirten des Landes kreativ. Besonders bei den Trennwänden sind die Lösungen sehr unterschiedlich: Von Holzplatten, über Plexiglas bis zu Stoffvorhängen ist einiges zu finden. Diese müssen ausgestellt werden, wenn Tische näher als zwei Meter zueinander stehen.
Punkto Material schreibt der Branchenverbande Gastrosuisse, dass für Trennwände «grundsätzlich alle Materialen zugelassen sind.» Auch Stoff gehört also dazu.
Plexiglas ist besser als Stoff
Doch es gibt Unterschiede in der Wirksamkeit des Materials. «Je dichter das Material, desto besser ist der Schutz. Holz oder Kunststoff ist sicher besser als Stoff», so der Infektiologe Jan Fehr von der Universität Zürich.
Was zähle sei das gesamte Schutzkonzept. Dazu gehörten auch Trennwände oder Desinfektionsmittel am Eingang. «Wichtig ist vor allem, dass die Gäste nicht zu viele gemeinsame Berührungspunkte haben und nicht die gleichen Dinge anfassen», so Fehr. Deshalb mache es auch Sinn, Speisekarten auf Tafeln zu schreiben oder nach einmaliger Verwendung zu beseitigen. Auch das Desinfizieren der Tische und das Abstandhalten sei enorm wichtig, so Fehr.
Gastrobetriebe werden kontrolliert
Ob sich die Gastrobetriebe an die nötigen Schutzvorkehrungen halten, wird in den meisten Fällen vom kantonalen Arbeitsinspektorat, der Polizei oder der SUVA kontrolliert. So auch im Kanton Zürich.
Aktuell seien 20 Arbeitsinspektoren im Kanton unterwegs, so Irene Tschopp, Medienverantwortliche beim Zürcher Amt für Wirtschaft und Arbeit. Die Inspektoren überprüfen die Schutzkonzepte und die Einhaltung der gesundheitlichen und arbeitsrechtlichen Vorgaben vom Bundesamt für Gesundheit.
Wenn Wirtinnen und Wirte ihre Gäste und Mitarbeitende zu wenig schützen, kann der Betrieb zwangsmässig geschlossen werden, bestätigt Tschopp. «Bussen sieht die Covid-19-Verordnung keine vor.» Ob Gastrobetriebe im Kanton Zürich bereits wieder schliessen mussten, will Tschopp nicht sagen. «Aktuell ist es noch zu früh für eine erste Bilanz.»