Viele Schweizer sind Corona-müde. Umso mehr interessiert, was Ende Februar passieren wird. Wird geöffnet? Bleibt's gleich – oder kommt gar eine Verschärfung? Wenn es nach dem Bundesrat geht, kommen wohl wenn, dann nur kleine Lockerungen im März. Das sei so an den Von-Wattenwyl-Gesprächen am Freitag vom Bundesrat gegenüber den Bundesratsparteien kommuniziert worden, schreiben die NZZ am Sonntag und die Sonntagszeitung.
Grund dafür dürften die verschiedenen Corona-Mutationen sein, die spätestens im März die konventionelle Virus-Variante verdrängen würden. Der Bundesrat gehe von einer Explosion der Fallzahlen im März aus. Die Einschätzung beruhe auf dem Szenario der Taskforce, in dem die Neuinfektionen im März auf über 5000 und im April gar über 15'000 ansteigen könnten.
Der Bundesrat muss sich spätestens am 24. Februar entscheiden, wie es weitergeht – am 28. Februar endet das aktuelle Corona-Regime.
Die NZZaS schreibt unter Berufung auf eine gut informierte Person, dass es zu geringfügigen Lockerungen kommen werde, es heisst: «Im März wird es ein, zwei Zückerchen geben», eine andere Person meint: «Es wird vor allem im symbolischen Bereich zu Lockerungen kommen.» Eine dritte Person wiederum lässt sich so zitieren: «Zuerst öffnet man dort, wo man zuletzt geschlossen hat.»
Was heisst das konkret? Spekuliert wird über die Öffnung erster Geschäfte sowie Kultur-, Sport- und Freizeiteinrichtungen. Beispiele sind etwa Zoos, Museen und Bibliotheken.
Restaurants und Bars würden hingegen erst in einem zweiten Schritt später folgen – und nur mit Auflagen bei den Gästezahlen. In einem dritten Schritt würden Kleinveranstaltungen folgen – Grossveranstaltungen hingegen erst zuletzt.
Ja, gemäss der «Sonntagszeitung» werden aktuell verschiedene Szenarien besprochen. Cédric Wermuth bestätigte dies in der Zeitung: «Berset hat verschiedene Szenarien erläutert und erklärt, dass die Unsicherheiten halt auch weiter anhalten werden und deshalb wohl auch gewisse Massnahmen über eine längere Zeit beibehalten werden müssten.»
Nebst dem von der NZZaS vorgestellten Szenario sei auch eine Verschärfung nicht ausgeschlossen. Gemäss Kantonsarzt Rudolf Hauri könnte eine Verschärfung beschlossen werden, falls die Ausbreitung der Mutationen bis Ende Februar nicht gebremst werden könne. Möglich wären dann Schul- und Skigebiet-Schliessungen sowie eine Verschärfung bei den Kontaktbeschränkungen.
Gemäss «Sonntagszeitung» werden vereinzelt auch Zero-Covid-Strategien gefordert. Ziel dieser Strategien ist es, die Fallzahlen so rasch wie möglich auf nahezu null zu senken. Dabei kommen allerdings ganz harte Massnahmen wie Ausgangssperren zum Zug. Kantonsarzt Hauri glaubt aber nicht, dass solche Strategien in der Schweiz funktionieren würden: «Im Mittelland leben die Leute zu eng aufeinander und bilden ja fast eine grosse Wohngemeinschaft. Da können wir nicht einfach alles lahmlegen.»
(jaw)