Seit die Schweiz die Corona-Massnahmen gelockert hat, treffen wieder mehr Menschen aufeinander. Damit steigt automatisch auch das Risiko, mit dem Coronavirus infiziert zu werden – oder das Virus weiterzugeben. Erwartungsgemäss sind auch die Zahlen seit den Lockerungen wieder gestiegen.
Wo aber stecken sich die Menschen an? Wo infizieren sogenannte Superspreader viele weitere Personen? Und wo sind die möglichen lokalen Hotspots?
Eine Übersicht über die bisher bekannten Fälle, an welchen mindestens ein Infizierter war und danach mindestens fünf in Quarantäne mussten – vor und nach den Lockerungen im Mai – in der Schweiz.
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In der Neuenburger Gemeinde Val-de-Ruz ist eine Krippe wegen eines Coronavirus-Falles unter Quarantäne gestellt worden. Betroffen sind 66 Menschen, darunter 54 Kinder und zwölf Erwachsene.
In Flawil starteten die Ferien für 17 Schüler und drei Lehrpersonen mit einer Quarantäne. Grund war eine stellvertretende Lehrperson, die positiv getestet wurde.
Der Kanton Jura stellt 50 Lehrkräfte und 360 Schülerinnen und Schüler der Sekundarschulen Breuleux und Haute-Sorne unter Quarantäne. In Les Breuleux wurden drei Lehrer und ein Schüler positiv getestet, in Haute-Sorne wurden vier Fälle vermeldet.
Zwei Angestellte einer Schule in Yverdon-les-Bains werden positiv getestet. Die 40 Lehrer der Schule werden in Quarantäne gesteckt, die rund 800 Schüler haben eine Woche früher Sommerferien, müssen sich aber nicht isolieren.
Zehn Männer feiern in Serbien, als sie zurückkommen, sind sechs mit dem Coronavirus infiziert. Sie sind alle in Quarantäne, genauso wie die Kontaktpersonen. In Graubünden befinden sich damit 73 Personen unter Quarantäne, die meisten wegen dieses Falls.
Obwohl die Person positiv auf Corona getestet worden war, mischte sie sich in Grenchen unter die Leute. So besuchte die Person eine private Veranstaltung im Parktheater und den Joker Club in Grenchen. Die Folge: 280 Personen kommen in Quarantäne.
Ein Besucher des Woodstock Music Pubs wird kurz darauf im Militär (wo er die Rekrutenschule absolviert) positiv auf das Virus getestet. Die Gäste des Pubs müssen zehn Tage in Quarantäne. Das Militär rechnet mit weiteren positiven Fällen in den nächsten Tagen.
Ein Infizierter feiert im Club Terminus, 300 Gäste müssen in Quarantäne. Es gibt eine Verbindung zum Superspreader im Flamingo Club. Der Infizierte hatte sich über eine Drittperson angesteckt, welche auf den Fall in Spreitenbach zurückgeht (und von dort zum Flamingo).
Über 20 Besucher infizieren sich mit dem Coronavirus. Der Fall hängt wahrscheinlich mit demjenigen im Flamingo Club zusammen. Gemäss Kontaktliste werden 100 Personen informiert, Quarantäne gibt es nach Abklärung. Der Klub schliesst freiwillig eine Woche lang.
Eine Mitarbeiterin des Hort- und Krippenbetriebs im Schulhaus Dorf/Feld wird positiv auf das Coronavirus getestet. 80 Kinder müssen daraufhin in Quarantäne, der Betrieb wird bis am 2. Juli geschlossen.
Ein Elfjähriger wurde positiv getestet. In Quarantäne musste niemand. Freiwillig gingen aber eine Lehrperson und fünf Kinder, die häuslichen Kontakt zum Kranken hatten.
Der erste Superspreader-Event in der Schweiz. Ein Partygänger steckte im Zürcher Flamingo Club mindestens fünf weitere Besucher an. Der Kantonsärztliche Dienst ordnete daraufhin zehn Tage Quarantäne für alle Gäste an. Allerdings gaben viele falsche Kontaktdaten an, was die Arbeit extrem erschwerte.
Gleich zwei unabhängige Fälle gab es an Schulen in Therwil. Erst wurde ein 14-Jähriger positiv getestet, 60 Personen mussten in Quarantäne. Wenig später wurde das Virus auch bei einem Neunjährigen nachgewiesen. Er musste sich mit seiner Familie isolieren.
In der RS in Airolo wurde schon am 11. März ein Soldat positiv auf das Coronavirus getestet. Die 508 Angehörigen der Rekrutenschule wurden daraufhin für eine Studie mehrmals getestet. Am 3. Mai wurden 102 Infizierte gemeldet. Die Studie ist umstritten.
Ich glaube da braucht man keine fundierten Statistikkenntnisse, um festzustellen, wo die Ansteckungen stattfinden.