Nach der Zulassung des Pfizer/Biontech-Impfstoffes kurz vor Weihnachten wurden bereits im Dezember erste Einzelimpfungen durchgeführt. Dabei ging es in erster Linie darum, Erfahrungen in der Logistik und im Umgang mit dem Impfstoff zu sammeln.
>> Coronavirus: Alle News im Liveticker
Erst in dieser Woche sind die meisten kantonalen Impfzentren angelaufen. Allerdings oftmals noch auf bescheidenem Niveau: So wurden im Aargau in den beiden Kantonsspitälern zusammen rund 100 Impftermine pro Tag vergeben. In Solothurn ist man mit dem ersten von drei geplanten Impfzentren am Hauptort mit rund 50 Impfungen pro Tag gestartet. Neuenburg meldet ein Impfvolumen von rund 40 Personen pro Tag. Dazu kommt eine unbekannte Anzahl Impfungen durch die mobilen Impftruppen in Alters- und Pflegeheimen.
Das Volumen wird in den kommenden Tagen und Wochen gesteigert. Voraussetzung dafür sind gut eingerichtete Impfzentren mit genügend eingespieltem Personal und nicht zuletzt genug Nachschub in Bezug auf den Impfstoff. Grosskantone wie Bern peilen an, mehrere Tausend Personen pro Tag zu impfen.
Laut Simone Buchmann vom Bundesamt für Gesundheit versucht man, im Januar rund 25'000, im Februar insgesamt 50'000 Impfungen pro Arbeitstag durchzuführen.
Vorläufig ist erst der Pfizer/Biontech-Impfstoff zugelassen. Die erste Lieferung über gut 100'000 Impfdosen wurde Ende Dezember geliefert und anteilsmässig zur Einwohnerzahl an die Kantone verteilt. So erhielt Zürich rund 16'000, Bern rund 15'000 Impfdosen.
Die zweite «Verteilrunde» steht kurz bevor: Am Montag erhielt die Schweiz erneut 126'000 Dosen.
Das Bundesamt für Gesundheit rechnet ausserdem mit einer baldigen Zulassung des zweiten Impfstoffes von Moderna. «Wenn nichts dazwischen kommt, sollte die erste Moderna-Lieferung im Januar eintreffen», meinte Simone Buchmann vom BAG. Wenn alles reibungslos klappt, dürften der Schweiz im Januar eine halbe Million Impfdosen zur Verfügung stehen, im Februar eine Million.
Noch gar nicht gestartet mit den Impfungen hat der Kanton Bern. Im Kanton Waadt sind mobile Truppen bereits in Pflege- und Altersheimen unterwegs, das kantonale Impfzentrum ist allerdings noch nicht eröffnet. Beide Kantone starten damit am kommenden Montag.
Freiburg und Jura eröffnen ihre kantonalen Impfzentren sogar erst am 18. Januar. Mobile Impftruppen sind allerdings auch dort schon früher unterwegs.
Allerdings ist es auch in den Kantonen, die ihre Impfzentren bereits eröffnet haben, nicht ganz einfach, an einen Termin zu kommen. So melden unter anderem Zürich, Aargau, Solothurn, Basel-Land und Basel-Stadt, dass die ersten geplanten Termine ausgebucht seien.
Erhalte mehr Details durch Antippen eines Kantones
Rund 50 kantonale Impfzentren sind in der Schweiz in Betrieb, respektive geplant. Die meisten Kantone verfügen über eine solche Anlaufstelle, Ausnahmen bilden St.Gallen und Ob- und Nidwalden. In St.Gallen wolle man den Impfstoff zu den Leuten in die Pflegeheime, Praxen und Spitäler bringen. Auch in Ob- und Nidwalden hat man vorerst wegen zu wenig Impfdosen auf Impfzentren verzichtet. In Obwalden wurde inzwischen ein Impfzentrum angekündigt, es soll noch im Verlauf dieses Monats mehr Informationen dazu geben.
An folgenden Orten sind Impfzentren in Betrieb oder folgen in den kommenden Tagen und Wochen.
Die Schweiz verfolgt eine sogenannte «Risikogruppenstrategie». Mit den ersten Impfdosen sollen Personen mit erhöhtem Risiko geimpft werden, um so möglichst viele schwere Krankheitsverläufe, Hospitalisierungen und Todesfälle zu verhindern.
Wie dieses Konzept im Detail umgesetzt wird, liegt schlussendlich bei den Kantonen. So wird in einigen Kantonen wie etwa Zug vorläufig praktisch ausschliesslich mit mobilen Impftruppen in Alters- und Pflegeheimen geimpft, selbstständig wohnende Personen über 75 Jahren müssen noch auf eine Impfung warten.
Unterschiede gibt es auch bei Personen unter 75 Jahren, die durch Vorerkrankungen zur Risikogruppe gehören: In einigen Kantonen können sie bereits jetzt (oder in den kommenden Tagen) einen Termin für die Impfung reservieren. An anderen Orten, wie in den Kantonen Bern und Waadt, sind die ersten Termine den über 75-Jährigen vorbehalten.
Vorläufig nicht geimpft werden in allen Kantonen Schwangere und Kinder, weil es dazu noch zu wenig verlässliche Studien gibt. Auch wer auf Inhaltsstoffe des Vakzins allergisch reagiert, hat zurzeit keine Möglichkeit, sich gegen Covid-19 impfen zu lassen. Personen mit Heuschnupfen oder Lebensmittelallergien wie beispielsweise solche gegen Nüsse sind davon nicht betroffen.
Aus der offiziellen Medienmitteilung des Kantons (https://www.ow.ch/dl.php/de/5ff2f2937e250/OW-1173788-v1-MM_GA_Impfstart.pdf):
"Noch im Verlauf des Monats Januar 2021 ist die Eröffnung eines Impfzentrums im Kanton vorgesehen. Das entsprechende Konzept für
den Betrieb ist bereit und die notwendigen Vorarbeiten wurden erledigt. Sobald genügend Impfstoff vorhanden ist, wird das Zentrum in Betrieb genommen. "