Hunderttausende Velos werden in der Schweiz jährlich verkauft: Sportvelos, Alltagsvelos, Lastenvelos, Tandems – und auch immer mehr E-Bikes. Und wie sehr Herr und Frau Schweizer an ihren «Göppel» hängen, zeigt sich im Alltag immer wieder – zum Beispiel am kommenden Freitag, wenn sich Velofans im Rahmen der «Critical Mass» auf eine Route durch die Stadt Zürich machen. Vor der Pandemie nahmen am regelmässigen Treffen jeweils über 2500 Personen teil.
Laut der Statistik der Unfallversicherungen verunfallen Menschen auf dem Velo rund 31'000 Mal pro Jahr. Die grössten Gefahren, die zu Velounfällen führen, sind andere Verkehrsteilnehmer (Velos, Autos oder Fussgänger), Hindernisse wie Trottoirs, Tramschienen oder Wurzeln.
Der Bund gibt in Zusammenarbeit mit den Kantonen jährlich eine Unfallkarte heraus. Bei den Strassenverkehrsunfällen mit Personenschaden sind dabei «Unfälle mit Fahrradbeteiligung» separat ausgewiesen. Bei der Analyse der Karte sind die folgenden 14 Orte in den vergangenen 10 Jahren durch besonders viele Unfälle aufgefallen:
Anmerkung: Die Unfallorte sind nicht nach Gefährlichkeit sortiert. Tippe einen Unfallort auf der Karte an, um ein Bild der entsprechenden Kreuzung zu sehen. Alle Bilder findest du auch in der anschliessenden Slideshow.
Aber werfen wir einen Blick auf die sechs einwohnerstärksten Deutschschweizer Städte und ihre unfallreichsten Kreuzungen:
Gleich auf mehreren Strassen in Zürich sind laut der Unfallkarte des Bundes regelmässig Velofahrer in Unfälle verwickelt: Die Langstrasse, der Limmatquai oder entlang der Hardbrücke. Dazu kommen weitere «Hotspots» wie der Kreisel vor dem Letzigrundstadion oder der Bahnhofsplatz. Alleine auf der Langstrasse dokumentierte der Bund über 100 Unfälle mit Velobeteiligung seit 2011.
In Zürich Wiedikon steht vor allem die Birmensdorferstrasse im Zentrum: Von der Schmiede Wiedikon bis zum Spital Triemli gab es bei Dutzenden Velo-Unfällen Verletzte in den vergangenen Jahren.
Einem besonderen Risiko dürften Velofahrer in Zürich durch Tramschienen ausgesetzt sein. Laut Suva gehören diese zu den Top-3-Gefahrenquellen beim Velofahren.
Hinweis: Tippe auf einen Ort, um ein Bild von der Kreuzung zu sehen
Das gleiche Problem mit Tramschienen haben auch Velofahrer in Basel, so verkehren an vier der fünf häufigsten Unfallorte in Basel nebst Autos auch Trams. Ausserdem führen beim Zoo Dorenbach und am Wettsteinplatz vielbefahrene nationale Velorouten vorbei.
An allen vier Punkten verletzte sich im Schnitt mehr als eine Person pro Jahr bei einem Velounfall.
In Bern stechen vier gefährliche Orte für Velofahrer hervor: Die Monbijoustrasse unterhalb des Bahnhofs – wo über 70 Unfälle mit Velos registriert wurden in den letzten 10 Jahren –, der Kornhausplatz in der Altstadt, auf der anderen Seite der Aare der Helvetiaplatz und der doppelspurige Burgernziel-Kreisel etwas weiter östlich.
Besonders viele Unfälle mit Velobeteiligung gab es in den letzten Jahren auf der Grüzefeldstrasse – die meisten davon auf Höhe Stadion und beim Kreisel mit der Seenerstrasse. Weitere Gefahrenstellen sind die Bahnhofsunterführung und die Haltestelle Ohrbühl im Osten Winterthurs.
Gleich drei Orte in Luzern haben es unter die 14 gefährlichsten Velorouten der Schweiz geschafft: Der Schweizerhofquai nach der Seebrücke, der Bundesplatz am südlichen Ende des Bahnhofs und der Kreisel Basel-/Bernstrasse am Westende der Stadt.
Zusätzlich viele Unfälle wurde an den Kreuzungen Eichhof und Steghof im Süden Luzerns erfasst.
Rund um den Bahnhof hat es in St.Gallen gleich zwei gefährliche Stellen: An der Kreuzung vor der Bahnüberführung Geltenwilerstrasse / St.Leonhard-Strasse und an der Kreuzung Kesslerstrasse / Vadianstrasse.
Viele Unfälle wurden auch rund um die S-Bahnhaltestelle «St.Gallen Schülerhaus» registriert. Auch etwas ausserhalb der Stadt, kurz vor der Fürstenlandbrücke, befindet sich eine gefährliche Kreuzung für Velofahrer.
Muss aber auch sagen, dass viele Velofahrer*innen gefährlich fahren und man als Passant aufpassen muss, dass mit nicht mit dem Velo überfahren wird.