Der Präsident der Sterbehilfeorganisation «The Last Resort» ist verstorben. Wie die Tamedia-Zeitungen unter Berufung auf verlässliche Quellen schreiben, sei der 47-Jährige durch Suizid verstorben.
Weitere Angaben werden aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes nicht gemacht. Sein Anwalt und die Sterbehilfeorganisation Exit International haben den Tod bestätigt. Geschehen sei es am 5. Mai in Deutschland.
Fast ein Jahr ist es her, dass die Ankündigung zum ersten Einsatz der Suizidkapsel Sarco in der Schweiz für landesweite Debatten sorgte.
Im Zentrum des Falls steht Florian Willet, ein Deutscher mit Wohnsitz in der Schweiz und damaliger Präsident der Sterbehilfeorganisation «The Last Resort». Er war im vergangenen September der einzige Begleiter der schwer kranken 64-jährigen Amerikanerin, die sich als weltweit erste Person in einem Waldstück bei Merishausen im Kanton Schaffhausen mit der Kapsel das Leben nahm.
Willet wurde daraufhin zusammen mit weiteren Personen aus dem Umfeld von «The Last Resort» festgenommen und verbrachte zehn Wochen in Untersuchungshaft.
Der Fall hatte international für Aufsehen gesorgt: Die Gerichtsmedizin berichtete von schweren Verletzungen im Nackenbereich der Verstorbenen. Die Ermittler prüften entsprechend, ob Willet die Frau erwürgt haben könnte. Die Staatsanwaltschaft stufte den Verdacht bei Willets Entlassung aus der Haft nicht mehr als dringlich ein, liess ihn aber bis heute nie öffentlich klar fallen. Die Sterbehilfeorganisation Exit International, die Sarco entwickelt hat, bezeichnete diesen Verdacht als «absurd».
Die Staatsanwaltschaft Schaffhausen führte bis heute ein Verfahren wegen Verleitung und Beihilfe zum Suizid. Auch zwei Anwälte und eine niederländische Fotografin gelten weiterhin als Beschuldigte.
Das Strafverfahren gegen den Verstorbenen wird eingestellt, wie Peter Sticher, Erster Staatsanwalt des Kantons Schaffhausen, auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte. Die Strafverfahren gegen weitere Personen in dem Fall seien aber noch nicht abgeschlossen.
In einem Nachruf erklärte Philip Nitschke, Gründer der Organisation «Exit International», dass sich Florian Willet nach der Entlassung aus der Untersuchungshaft im Dezember 2024 in psychiatrische Behandlung begeben habe. Bereits Anfang des Jahres habe Willet einen Suizid-Versuch unternommen. Nitschke wies zudem die gegen Willet erhobenen Vorwürfe im Zusammenhang mit einer mutmasslichen Erwürgung erneut als «fälschliche Anschuldigungen» zurück, der Verdacht gegen Willet würde sich «jeglicher Grundlage» entbehren. (les)
Interessant wäre zu erfahren, ob er dafür seine Sarco-Suizidkapsel verwendete.