Prorussische Cyberkriminelle haben am Dienstag mehrere Schweizer Websites von Gemeinden und Banken angegriffen. Das Bundesamt für Cybersicherheit hatte mit solchen Angriffen während des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos gerechnet.
Wie erwartet hätten am Montag die ersten Server-Überlastungsangriffe auf verschiedene Schweizer Organisationen begonnen, hiess es am Dienstag beim Bundesamt für Cybersicherheit (Bacs). Es bestätigte damit eine Meldung des Newsportals Bluewin.ch.
Die russische Gruppierung «NoName057(16)» bekennt sich bei X und Telegram zu den aktuellen Angriffen. Die Gruppe betreibt damit Cyber-Vandalismus und versucht, möglichst viel Aufmerksamkeit zu erzeugen.
Bei sogenannten Distributed-Denial-of-Service-Angriffen (DDoS) gehe es darum, Websites und Anwendungen mit gezielten Anfragen so zu überlasten, dass sie nicht mehr für Dritte erreichbar sind. Die Angreifer dringen also nicht in geschützte IT-Systeme ein und es fliessen bei solchen Attacken auch keine Daten ab.
Während der Dauer des Weltwirtschaftsforums (WEF) rechnet das Bacs weiterhin mit solchen Angriffen. Das Amt habe bereits im Vorfeld Betreiberinnen und Betreiber von kritischen Infrastrukturen vor solchen Angriffen gewarnt und sie aufgefordert, entsprechende Massnahmen einzuleiten.
Die Bundesverwaltung passe die Sicherheitsvorkehrungen den aktuellen Gegebenheiten laufend an, hiess es weiter. Aus Sicherheitsgründen könne man keine Auskünfte zu den konkreten Massnahmen geben.
Gemäss Angaben der Cyberkriminellen waren unter anderem die Zürcher Kantonalbank (ZKB) und die Waadtländer Kantonalbank sowie die Gemeinden Luzern, Adligenswil LU, Kriens LU und Ebikon LU betroffen.
Die Gruppe ««NoName057(16)»» stand auch schon hinter den DDoS-Angriffen im Zusammenhang mit der Ukraine-Konferenz auf dem Bürgenstock im Juni 2024. Und ein Jahr zuvor hatten die Hacktivisten mehrere Websites der Bundesverwaltung lahmgelegt.
Am WEF 2025 will der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj gemäss Medienberichten auch bilaterale Gespräche mit den Staats- und Regierungschefs lateinamerikanischer und asiatischer Länder führen und sich mit hochrangigen Wirtschaftsvertretern treffen.
(sda/thw)
Moskau anrufen und sich beschweren.
Oder fehlt ihm der Mut dazu?
Es wäre an der Zeit, zu erkennen, dass Russland auch uns bedroht und angreift und wir deshalb denen gegenüber die Neutralität nicht mehr gilt. Nicht mehr gelten darf.