Katja Christ wohnt selbst in der Nähe eines Funklochs. Die GLP-Nationalrätin aus Riehen im Kanton Basel-Stadt weiss deshalb, was ein Funkloch für Folgen haben kann.
«Bei uns kam es zu einem Vorfall, bei dem ein Notruf wegen des Funklochs zunächst nicht funktionierte. So etwas darf nicht mehr vorkommen», sagt Christ zu watson.
Ein anderes Beispiel seien die Unternehmen in Riehen, welche der Kundschaft mitteilen mussten: Nur noch bar bezahlen, da Kartenüberweisungen wegen des Funklochs nicht möglich waren.
Passiert sei dies alles nur, weil eine alte Antenne nicht mehr ersetzt worden sei. «Jahrelang wusste man, dass die Antenne abgebaut wird, doch es wurde kein neuer Standort gefunden», sagt Christ. Dagegen möchte die GLP-Politikerin nun vorgehen, wozu sie am Donnerstag ein Postulat eingereicht hat.
«Das Problem ist, dass die öffentliche Hand nicht verpflichtet ist, einen passenden Standort zu finden. Wenn die Antenne bei Privaten keinen Platz findet, stehen die Projekte einfach still», bemängelt Christ.
Die «Netzentwicklung und Ausbau harze» weiterhin: In den letzten 12 Monaten seien die Anzahl hängiger Baugesuche auf 3244 angestiegen. «Das sind nicht nur neue Antennen, sondern auch Bagatellen-Änderungen wie Änderungen des Antennen-Winkels, die komplett neue Baubewilligungen brauchen», sagt die GLP-Nationalrätin. Auch aus diesem Grund würden «schweizweit 87,2 Prozent der bestehenden Anlagen» nicht auf 5G aufgerüstet werden können.
In ihrem Postulat fordert Christ vom Bundesrat einen Bericht, wie man die Versorgungssicherheit gewährleisten könne und inwiefern man die öffentliche Hand verpflichten könne, Lösungen zu suchen.
«Gewisse Gemeinden wollen gar keine Antennen auf ihren Gebäuden. Doch bei einem drohenden Funkloch sollten diese verpflichtet werden, einen Platz zu finden», erklärt Christ. Für ihr Anliegen hat die GLP-Politikerin Unterschriften gesammelt von allen Parteien im Parlament. Auch der Dachverband Economiesuisse stehe hinter den Forderungen.
"Gewisse Gemeinden wollen gar keine Antennen auf ihren Gebäuden"
Verwaltungen und Regierungen bestehen halt auch aus Menschen, und zwar meist aus Anwohnern, Immobilienbesitzern.
Es geht eben doch immer um das Schützen der Pfründe. 😞