Schweiz
Digital

Coop, Migros, SIX und Swisscom: Gibt es bald eine einheitliche Lösung im digitalen Zahlungsverkehr? 

Coop, Migros, SIX und Swisscom: Gibt es bald eine einheitliche Lösung im digitalen Zahlungsverkehr? 

30.03.2016, 12:3730.03.2016, 12:51
Mehr «Schweiz»
Bild
Bild: KEYSTONE

Der Schweizer Markt für digitale Bezahlsysteme ist sehr zersplittert. Eine breite Allianz bestehend aus den grössten Banken, der Börsenbetreiberin SIX, den Detailhändlern Coop und Migros sowie der Swisscom führt nun Sondierungsgespräche für eine gemeinsame Lösung.

Die Gespräche seien ergebnisoffen und sollten klären, ob und inwiefern ein gemeinsames mobiles Zahlungssystem kanalübergreifend und flächendeckend in der Schweiz verbreitet werden könne, heisst es in einer Mitteilung des Beratungsunternehmens Hirzel.Neef.Schmid vom Mittwoch.

Erste Infos bis Anfang Mai

Über erste Ergebnisse der Gespräche wollen die beteiligten Parteien die Öffentlichkeit spätestens Anfang Mai informieren. Eine gemeinsame Lösung könnte demnach von allen Kunden verwendet werden und stünde sämtlichen Händlern, Banken, Herausgebern von Zahlkarten sowie weiteren Marktteilnehmern offen, heisst es in der Medienmitteilung.

Zu den Partnern der neusten Sondierungsgespräche gehören neben den Grossverteilern, der Swisscom und der SIX die Grossbanken Credit Suisse und UBS, die Postfinance, Raiffeisen sowie die Zürcher Kantonalbank (ZKB).

Gerangel um Marktanteile

Im Schweizer Markt für Bezahl-Apps haben sich in den letzten Wochen die Neuigkeiten überschlagen. Die heimischen Anbieter versuchen möglichst viel Terrain im Markt für digitale Bezahlsysteme zu besetzen, bevor die internationalen Schwergewichte wie Apple Pay oder Google Pay in die Schweiz kommen.

Vor drei Wochen teilte beispielsweise die Postfinance mit, dass sie sieben weitere Banken für das Bezahl-App Twint gewinnen konnte. Neu hinzu kämen in den nächsten Wochen und Monaten die Migros Bank, Bank Coop, Basler Kantonalbank, St.Galler Kantonalbank, Basellandschaftliche Kantonalbank sowie die Regionalbanken Bernerland Bank und Bank BSU, hiess es damals.

Damit sei Twint schweizweit das grösste Netzwerk für Mobile Payment mit bald insgesamt 15 Bankenpartnern. Bereits bei Twint waren zu diesem Zeitpunkt Coop und Migros.

Ende Januar erweiterte das der SIX, der UBS und der ZKB lancierte Bezahl-App Paymit seine Funktionalität. Seit Februar kann mit dem App bei ersten Geschäften bezahlt werden.

Zudem haben die im Schweizer Kreditkartengeschäft tätigen Firmen Aduno und Swisscard sowie die Softwarefirma Netcetera ein eigenes digitales Portemonnaie geschaffen. Damit soll das Bezahlen beim Onlineshopping einfacher werden.

Wie der Medienmitteilung vom Mittwoch zu entnehmen ist, sollen Entwicklungen der beiden Lösungen Twint und Paymit unverändert weiter gehen und angekündigte neue Funktionen unabhängig vom Fortgang der Gespräche wie geplant eingeführt werden. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
3 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
3
«Kein Verbrechen fordert so viele Todesopfer wie Gewalt gegen Frauen»
Der SP-Bundesrat besucht Algerien und Spanien. In Algier geht's um Migration, in Madrid um den Kampf gegen Femizide. Wir begleiten den Justizminister und fragen ihn: Warum ist in der Schweiz das Risiko für Frauen fünfmal höher als in Spanien, durch häusliche Gewalt ums Leben zu kommen?

Der Mond ist eine feine Sichel – fast wie auf dem algerischen Wappen. Unter den Palmen im Garten der Schweizer Botschaft in Algier erzählen eine Person aus der Kulturszene, eine zweite aus der Wirtschaft und eine dritte, die sich gesellschaftlich engagiert, über ihr Leben. Was sie lieben an ihrem unermesslich grossen Land. Die kulturelle Vielfalt, die Schönheit der Natur, die Menschen. Und sie schildern, mit vorsichtig gewählten Worten, wie sie trotz dieser Grösse dauernd an Grenzen stossen – Grenzen der Redefreiheit, der Rechtssicherheit, der Pressefreiheit.

Zur Story