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Urs Meister spricht: Strom sei derzeit sehr teuer. Es könne sein, dass die Preise sinken würden, sobald wieder Gas durch Nord Stream 1 fliesse.
Man sei derzeit in einer Situation mit grosser Unsicherheiten. Darum sei die Frage nach dem Füllstand der europäischen Gasspeicher so zentral. Meister betont, dass die europäischen Gasspeicher in den letzten Wochen weiter hätten gefüllt werden könne, obwohl die Gaszufuhr gedrosselt war.
In der Schweiz würden die Wasserspeicher eine grosse Rolle spielen – und diese sei in einem normalen mittleren Wert. Bei den Kernkraftwerken seien die Revisionen abgeschlossen, mit Ausnahme von Beznau II. Zwar würden die AKWs in der Schweiz aktuell auf Volllast laufen, allerdings könnte es sein, dass Beznau bald drosseln müsse, aufgrund des warmen Aare-Wassers. Sollte dieser Fall eintreffen, dann müsse man Strom aus dem Ausland importieren.
Eine wichtige Massnahme sei derzeit in Planung: das Einrichten von Wasserkraftreserven. Die ElCom gehe davon aus, dass man 500 Gwh speichern könne. Darum könne man keine generelle Strommangellage überbrücken, sondern sie solle zur Überbrückung von einer «unvorhergesehenen Situation» für mehrere Tage dienen.
Aber für die mittelfristige Zukunft muss endlich eine Energiewende vollzogen werden, auch wenn das teuer und aufwändig wird.
Manchmal vermisse ich bei uns in der Schweiz einen gewissen Pioniergeist, den es in der Zeit der Frühindustrialisierung doch scheinbar hier gab. Hätte man bei Grossprojekten wie dem Gotthardtunnel so gehadert, gäbe es noch heute keine Bahnverbindung zwischen Göschenen und Airolo.
(Ja ich weiss, der Gotthardtunnel war umstritten, die Banken wollten das Projekt mehrmals beerdigen, aber schlussendlich hat man den ihn gebaut!)