Wirtschaftsminister Guy Parmelin (SVP) sieht die Schweiz auf eine allfällige Gas- und Stromknappheit gut vorbereitet. Im Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung» (NZZ) vom Montag hat er mögliche Sparmassnahmen umrissen.
Käme nicht mehr genügend Gas in die Schweiz, würden erst Sparappelle an die Bevölkerung gerichtet werden. «Ein Grad weniger heizen, kann den Verbrauch schon stark senken», sagte Parmelin der NZZ. Dazu würden Unternehmen nach Möglichkeit angewiesen, für den Energiebezug auf Öl umzusteigen. Bei Bedarf würde das Öl-Pflichtlager dafür freigegeben werden.
Reichten diese Massnahmen nicht aus, müsste das Gas für die Grossverbraucher kontingentiert werden. «Dies hätte in jedem Fall gravierende wirtschaftliche und gesellschaftliche Auswirkungen», sagte der Wirtschaftsminister. Käme zeitgleich ein Strommangel hinzu, etwa durch den Ausfall eines Atomkraftwerks, wäre dies «tatsächlich eine grosse Herausforderung». Im Gegensatz zum Gas sei die Schweiz beim Strom allerdings nicht komplett vom Ausland abhängig.
Die Schweiz verfügt beim Erdgas weder über eigene Vorkommen noch über grössere inländische Speicherkapazitäten. Der Erdgasverbrauch wird zu hundert Prozent durch Importe gedeckt. Der Bundesrat verpflichtete die Gasbranche, Speicherkapazitäten in den Nachbarländern und Optionen für zusätzliche Gaslieferungen zu sichern. (sda)