Auch 2024 hat das Forschungsinstitut gfs.bern im Auftrag der UBS die Schweizer Bevölkerung zu Sorgen und Identitätsmerkmalen des Landes befragt. Hauptsorge im laufenden Jahr waren Gesundheitsfragen und Krankenkassen. Dieses Thema hat im Vergleich zum Vorjahr um 8 Prozentpunkte auf neu 48 Prozent zugelegt, hiess es in einer Mitteilung vom Mittwoch.
Wie schon im Vorjahr komplettieren der Umweltschutz und die Altersvorsorge das Schweizer Sorgen-Podest. Allerdings beschäftigen diese Themen die Bevölkerung weniger als noch im Vorjahr. Das Thema Umweltschutz / Klimawandel / Umweltkatastrophen hat trotz der verheerenden Überschwemmungen im Tessin und Wallis im Sommer sechs Prozentpunkte eingebüsst.
Allgemein kann gesagt werden, dass die Sorgen der Schweizerinnen und Schweizer stark materialistisch geprägt sind. Die Sorge vor finanzieller Unsicherheit und erhöhten Lebenskosten, bedingt durch steigende Kosten, spiegelt sich in rund einem Drittel der Sorgen wider.
Zu den Themen, die in diesem Jahr im Vergleich zum Vorjahr signifikant an Bedeutung gewonnen haben, gehören neben der Gesundheit vor allem die Migration sowie Sicherheit und Kriminalität. Dabei zeigt sich die Schweizer Bevölkerung vor allem beim Thema Flüchtlinge und Asylfragen deutlich besorgter als noch im Vorjahr.
Die Sorge um persönliche Sicherheit, Kriminalität und Gewalt macht den mit Abstand grössten Sprung nach vorne: Das Thema rückt um ganze zehn Plätze vor und liegt neu auf Rang 10. Damit gehören Sorgen zu Kriminalität und Gewalt zwar nur knapp zu den Top-Themen, sind aber bei der Stimmbevölkerung deutlich präsenter als noch vor einem Jahr. Klar nach hinten gerückt sind die Themen Energie, Europa und Inflation.
Unter den Wirtschaftssorgen, welche den Alltag direkt tangieren, hat vor allem das Thema Wohnkosten an Relevanz gewonnen. Rund ein Viertel der Bevölkerung hat Angst vor den steigenden Mietpreisen. Seit 2022 steigt der Anteil derer, die sich wegen den erhöhten Wohnkosten sorgen, kontinuierlich an.
Auf der anderen Seite verringert sich die Sorge um Arbeitslosigkeit. Während die Angst um die eigene Stelle bis Mitte der 2010er-Jahre noch einen grossen Teil der Bevölkerung bewegte und seit den 1980er-Jahren regelmässig den ersten Platz belegte, ist sie inzwischen zu einem Randphänomen geworden (5 Prozent).
Die einstige Top-Sorge ist damit nicht einmal mehr in den Top 20 vertreten. Ebenfalls nicht unter den Top-Sorgen ist die Stabilität des Finanzsystems. Nur gerade 3 Prozent der Schweizerinnen und Schweizern zählen dieses Thema zu ihren Hauptsorgen und somit rangiert es auf Platz 39 von 41.
Neben den allgemeinen Trends erfasst das Sorgenbarometer auch eine Reihe demografischer Unterschiede. Im Vergleich zur Gesamtbevölkerung sorgt sich die Generation Z etwa deutlich mehr um die Themen Umweltschutz und Klima.
Auch die Themen Altersvorsorge, Wohnkosten und Teuerung beschäftigen junge Menschen deutlich mehr, während Migrationsfragen, die Beziehungen zu Europa oder die persönliche Sicherheit ihnen im Vergleich zu älteren Generationen weniger Sorgen bereiten. Gleichwohl sind geschlechtsspezifische Unterschiede festzumachen: Frauen nennen Gesundheitsfragen häufiger, während Männer Energiefragen, Migrations- und Sicherheitsthemen mehr beschäftigen.
An der jährlich vom Forschungsinstitut gfs.bern im Auftrag der UBS durchgeführten Umfrage nahmen zwischen August und Mitte September 2250 stimmberechtigte Schweizerinnen und Schweizer teil.
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