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Was den Schweizerinnen und Schweizern am meisten Sorgen bereitet

Die Sorgen der Schweizer Bevölkerung sind stark materialistisch geprägt.
Die Sorgen der Schweizer Bevölkerung sind stark materialistisch geprägt.Bild: Shutterstock

Was den Schweizerinnen und Schweizern am meisten Sorgen bereitet

Das Thema Gesundheit und Krankenkassen ist gemäss dem Sorgenbarometer der UBS die grösste Sorge der Schweizerinnen und Schweizer. Auch der Rest der Top-20-Sorgen der Bevölkerung ist stark materialistisch geprägt.
12.12.2024, 12:4012.12.2024, 13:41
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Auch 2024 hat das Forschungsinstitut gfs.bern im Auftrag der UBS die Schweizer Bevölkerung zu Sorgen und Identitätsmerkmalen des Landes befragt. Hauptsorge im laufenden Jahr waren Gesundheitsfragen und Krankenkassen. Dieses Thema hat im Vergleich zum Vorjahr um 8 Prozentpunkte auf neu 48 Prozent zugelegt, hiess es in einer Mitteilung vom Mittwoch.

Wie schon im Vorjahr komplettieren der Umweltschutz und die Altersvorsorge das Schweizer Sorgen-Podest. Allerdings beschäftigen diese Themen die Bevölkerung weniger als noch im Vorjahr. Das Thema Umweltschutz / Klimawandel / Umweltkatastrophen hat trotz der verheerenden Überschwemmungen im Tessin und Wallis im Sommer sechs Prozentpunkte eingebüsst.

Allgemein kann gesagt werden, dass die Sorgen der Schweizerinnen und Schweizer stark materialistisch geprägt sind. Die Sorge vor finanzieller Unsicherheit und erhöhten Lebenskosten, bedingt durch steigende Kosten, spiegelt sich in rund einem Drittel der Sorgen wider.

Zu den Themen, die in diesem Jahr im Vergleich zum Vorjahr signifikant an Bedeutung gewonnen haben, gehören neben der Gesundheit vor allem die Migration sowie Sicherheit und Kriminalität. Dabei zeigt sich die Schweizer Bevölkerung vor allem beim Thema Flüchtlinge und Asylfragen deutlich besorgter als noch im Vorjahr.

Die Sorge um persönliche Sicherheit, Kriminalität und Gewalt macht den mit Abstand grössten Sprung nach vorne: Das Thema rückt um ganze zehn Plätze vor und liegt neu auf Rang 10. Damit gehören Sorgen zu Kriminalität und Gewalt zwar nur knapp zu den Top-Themen, sind aber bei der Stimmbevölkerung deutlich präsenter als noch vor einem Jahr. Klar nach hinten gerückt sind die Themen Energie, Europa und Inflation.

Wirtschaftliche Sorgen im Wandel

Unter den Wirtschaftssorgen, welche den Alltag direkt tangieren, hat vor allem das Thema Wohnkosten an Relevanz gewonnen. Rund ein Viertel der Bevölkerung hat Angst vor den steigenden Mietpreisen. Seit 2022 steigt der Anteil derer, die sich wegen den erhöhten Wohnkosten sorgen, kontinuierlich an.

Auf der anderen Seite verringert sich die Sorge um Arbeitslosigkeit. Während die Angst um die eigene Stelle bis Mitte der 2010er-Jahre noch einen grossen Teil der Bevölkerung bewegte und seit den 1980er-Jahren regelmässig den ersten Platz belegte, ist sie inzwischen zu einem Randphänomen geworden (5 Prozent).

Die Arbeitslosigkeit in der Schweiz ist im ersten Monat des neuen Jahres deutlich angestiegen. (Archivbild)
Deutlich weniger Schweizerinnen und Schweizer haben Angst vor Arbeitslosigkeit als auch schon.Bild: sda

Die einstige Top-Sorge ist damit nicht einmal mehr in den Top 20 vertreten. Ebenfalls nicht unter den Top-Sorgen ist die Stabilität des Finanzsystems. Nur gerade 3 Prozent der Schweizerinnen und Schweizern zählen dieses Thema zu ihren Hauptsorgen und somit rangiert es auf Platz 39 von 41.

Gen Z sorgt sich mehr um die Umwelt

Neben den allgemeinen Trends erfasst das Sorgenbarometer auch eine Reihe demografischer Unterschiede. Im Vergleich zur Gesamtbevölkerung sorgt sich die Generation Z etwa deutlich mehr um die Themen Umweltschutz und Klima.

Auch die Themen Altersvorsorge, Wohnkosten und Teuerung beschäftigen junge Menschen deutlich mehr, während Migrationsfragen, die Beziehungen zu Europa oder die persönliche Sicherheit ihnen im Vergleich zu älteren Generationen weniger Sorgen bereiten. Gleichwohl sind geschlechtsspezifische Unterschiede festzumachen: Frauen nennen Gesundheitsfragen häufiger, während Männer Energiefragen, Migrations- und Sicherheitsthemen mehr beschäftigen.

An der jährlich vom Forschungsinstitut gfs.bern im Auftrag der UBS durchgeführten Umfrage nahmen zwischen August und Mitte September 2250 stimmberechtigte Schweizerinnen und Schweizer teil.

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70 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Thomas Melone
12.12.2024 11:59registriert Mai 2014
Der Klimawandel steht auf Platz zwei. Trotzdem wurde noch nie so viel geflogen und so viel Auto gefahren wie heute. Irgendwie ist die Gesellschaft schon widersprüchlich.
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Liechtli
12.12.2024 13:33registriert Oktober 2020
Die Angst vor Krieg (meine Sorge Nr. 1) wird komischerweise gar nicht erwähnt. KI ist mir auch unheimlich.
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Plusplus
12.12.2024 12:49registriert Dezember 2021
Gendersternchen ist nicht dabei. Liebe Politiker, verschwendet eure Zeit nicht damit, hier seht ihr wo der Schuh drückt. Und probiert es mal mit Zusammenarbeit statt ideologischer Verbissenheit.
Danke
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