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So ticken Schweizer Familien – 5 Dinge, die du dazu wissen musst

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Die traditionellen Familienrollen verändern sich – aber nur langsam. Bild: shutterstock

So ticken Schweizer Familien – 5 Dinge, die du dazu wissen musst

Wie viele Kinder wünschen sich Herr und Frau Schweizer? Hat sich das Familienmodell verändert? Und was bedeuten Kinder für die eigene Karriere? Eine neue Untersuchung vom Bundesamt für Statistik liefert Antworten – hier die wichtigsten fünf Erkenntnisse.
04.11.2019, 12:0105.11.2019, 07:25
Helene Obrist
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Das Bundesamt für Statistik hat seine jüngste Untersuchung dem Schweizer Familienmodell gewidmet. Das sind die fünf spannendsten Erkenntnisse:

So viele Kinder wünschen wir uns

Ein grosser Teil (61,4 Prozent) der kinderlosen Frauen und Männer zwischen 20 und 29 Jahren wünschen sich zwei Kinder. Nur knapp neun Prozent wollen gar keine Kinder, vier Prozent ein Kind.

So viele Frauen fürchten um ihre Karriere, wenn sie ein Kind kriegen

Je besser Frauen ausgebildet sind, desto öfter bleiben sie kinderlos. Am häufigsten bleiben Frauen mit einem Tertiärabschluss (30 Prozent) kinderlos. Rund drei Viertel dieser Frauen befürchten, dass sich die Geburt eines Kindes negativ auf ihre Berufsaussichten auswirken könnte.

Bei den Frauen mit obligatorischem Schulabschluss ist diese Angst geringer. Mehr als 80 Prozent der kinderlosen Frauen zwischen 25 und 29 Jahren wünschen sich mindestens ein Kind.

Hausarbeit bleibt Frauensache

Im Jahr 2013 war in rund 74 Prozent der Haushalte die Hausarbeit in erster Linie von den Frauen erledigt worden. 2018 lag der Anteil immer noch bei 69 Prozent. Vor allem das Putzen und das Zubereiten der Mahlzeiten ist eine Frauendomäne, wie aus der am Montag veröffentlichten Erhebung zu Familien und Generationen hervorgeht.

Männer hingegen übernehmen vorwiegend die administrativen Arbeiten und kleinere Reparaturen im Haushalt. Bloss in knapp fünf Prozent der Haushalte ist vorwiegend der Mann für die Hausarbeit verantwortlich.

Der Krippen-Röstigraben

Die Kinderbetreuung ist für die Eltern häufig eine Herausforderung. Regional gesehen gibt es grosse Unterschiede: So schickt in der Westschweiz jede zweite Familie ihre Kinder in die Krippe. In der Deutschschweiz ist es nur ein Drittel.

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Die Haltung gegenüber berufstätigen Müttern wandelt sich

Obwohl viele Familienrollen weiterhin traditionell gelebt werden, zeigt sich, dass sich die Haltung der Bevölkerung langsam ändert. 1994/5 fanden noch gut 60 Prozent der Männer, dass ein Kind darunter leide, wenn seine Mutter erwerbstätig sei.

2013 sank dieser Anteil auf 44 Prozent zurück, 2018 waren es nur noch 36 Prozent. Auch bei den Frauen hat sich diese Meinung stark verändert. Waren 1994/5 noch knapp die Hälfte der Frauen (49 Prozent) der Erwerbstätigkeit gegenüber kritisch, schrumpfte der Anteil in den letzten 24 Jahren auf 27 Prozent.

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Mit Material der sda

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57 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Bee89
04.11.2019 13:32registriert Mai 2018
Diese Ansicht, dass ein Kind leidet, wenn die Mutter erwerbstätig ist, gehört ins letzte Jahrtausend verbannt!

Kinder leiden, wenn sie ihre Eltern (alle!) nie zu Gesicht bekommen.
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Cirrum
04.11.2019 12:36registriert August 2019
Mich würde es interessieren wieviele Frauen Kinder „wollen“, weil es sich immer noch „dazugehört“. Der familiäre und soziale Druck ist enorm. Meiner Meinung nach sollte in diesem Bereich ein Umdenken stattfinden.
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MiinSenf
04.11.2019 14:35registriert Mai 2019
Ein ebeso wichtiger Aspekt ist, dass Teilzeitarbeit bei Männern noch nicht gleich etabliert ist, wie bei Frauen. In einer modernen Gesellschaft - und wenn Frauen mit Kindern ins Berufsleben zurück möchten - wäre es essentiell, dass Männer eine ebenso aktive Rolle (auch zeitlich) in der Kinderbereuung einnehmen können, wie Frauen.
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