Das Bundesamt für Statistik hat seine jüngste Untersuchung dem Schweizer Familienmodell gewidmet. Das sind die fünf spannendsten Erkenntnisse:
Ein grosser Teil (61,4 Prozent) der kinderlosen Frauen und Männer zwischen 20 und 29 Jahren wünschen sich zwei Kinder. Nur knapp neun Prozent wollen gar keine Kinder, vier Prozent ein Kind.
Je besser Frauen ausgebildet sind, desto öfter bleiben sie kinderlos. Am häufigsten bleiben Frauen mit einem Tertiärabschluss (30 Prozent) kinderlos. Rund drei Viertel dieser Frauen befürchten, dass sich die Geburt eines Kindes negativ auf ihre Berufsaussichten auswirken könnte.
Bei den Frauen mit obligatorischem Schulabschluss ist diese Angst geringer. Mehr als 80 Prozent der kinderlosen Frauen zwischen 25 und 29 Jahren wünschen sich mindestens ein Kind.
Im Jahr 2013 war in rund 74 Prozent der Haushalte die Hausarbeit in erster Linie von den Frauen erledigt worden. 2018 lag der Anteil immer noch bei 69 Prozent. Vor allem das Putzen und das Zubereiten der Mahlzeiten ist eine Frauendomäne, wie aus der am Montag veröffentlichten Erhebung zu Familien und Generationen hervorgeht.
Männer hingegen übernehmen vorwiegend die administrativen Arbeiten und kleinere Reparaturen im Haushalt. Bloss in knapp fünf Prozent der Haushalte ist vorwiegend der Mann für die Hausarbeit verantwortlich.
Die Kinderbetreuung ist für die Eltern häufig eine Herausforderung. Regional gesehen gibt es grosse Unterschiede: So schickt in der Westschweiz jede zweite Familie ihre Kinder in die Krippe. In der Deutschschweiz ist es nur ein Drittel.
Obwohl viele Familienrollen weiterhin traditionell gelebt werden, zeigt sich, dass sich die Haltung der Bevölkerung langsam ändert. 1994/5 fanden noch gut 60 Prozent der Männer, dass ein Kind darunter leide, wenn seine Mutter erwerbstätig sei.
2013 sank dieser Anteil auf 44 Prozent zurück, 2018 waren es nur noch 36 Prozent. Auch bei den Frauen hat sich diese Meinung stark verändert. Waren 1994/5 noch knapp die Hälfte der Frauen (49 Prozent) der Erwerbstätigkeit gegenüber kritisch, schrumpfte der Anteil in den letzten 24 Jahren auf 27 Prozent.
Mit Material der sda
Kinder leiden, wenn sie ihre Eltern (alle!) nie zu Gesicht bekommen.