Schon am Freitag kündigten die Fans der «Zürcher Südkurve» an, trotz der Teilsperrung des Stadions zum Auswärtsspiel FCA – FCZ nach Aarau zu reisen. Mit «kollektivem Handeln gegen kollektive Strafe» wolle man ein Zeichen setzen gegen die Sperrung der Polizei. «Das ist ihnen gelungen», sagte Roland Pfister, Mediensprecher der Kantonspolizei Aargau, gegen Ende des Spiels.
Doch auch die Polizei wolle ein Zeichen setzen, betonte Pfister. Wer ausgeladen sei, dürfe nicht einfach trotzdem auftauchen. Deshalb wartete die Kantonspolizei Aarau – unterstützt von Einsatzkräften aus Bern, Solothurn, Basel-Stadt und Baselland – mit einem massiven Grossaufgebot auf, Wasserwerfer und Helikopter inklusive. Der Gästeparkplatz, auf dem sich bereits am frühen Nachmittag gegen 200 FCZ-Fans in zivil versammelt hatten, wurde grossräumig abgesperrt.
Trotz der Konfrontation blieb die Stimmung auf dem Gästeparkplatz entspannt. Die FCZ-Fans picknickten, spielten Fussball und hörten Reggae, wenn einer mal was rief, dann nur: «Zu mir, ich bin frei!». Die Polizei kontrollierte vereinzelt Personen, die raus- oder reinwollten, um eine Vermischung von Fans zu verhindern, und kümmerte sich um die Pizzakuriere, die mit ihrer Ware an den Polizeisperren hängenblieben.
Vor Spiel-Anpfiff befanden sich immer dutzende FCZ-Fans auf dem Parkplatz, eingekesselt von der Polizei. Diese forderte die Fans zur freiwilligen Personenkontrolle auf. «Wir geben euch fünf Minuten Zeit, euch zu melden. Sonst droht eine Anzeige wegen Landfriedensbruchs», hiess es in einer Lautsprecherdurchsage. Vereinzelte Fans leisteten der Aufforderung Folge, die Mehrheit verharrte aber im Kessel, begrüsste den FCZ-Bus und Präsident Ancillo Canepa, der sich eine Zeit lang zu den Fans gesellte.
Schliesslich endete das Spiel mit einem 0:0, die Polizei verhaftete die verbleibenden Fans und brachte auf den Posten, wo ihre Daten aufgenommen wurden. Man werde sehen, sagte Pfister, ob dieses Modell Schule machen werde. Aufwändig sei es halt schon.